Österreich

Chaos um Notruf nach Unfall

Heute Redaktion
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Ein Unfall auf der Westautobahn bei Melk zeigt Schwächen im österreichischen Notruf-System. Weil die Handynetze überlastet waren, versuchte ein Zeuge 20 Minuten vergeblich den Notruf zu erreichen. Die Leitstelle spricht von technischen Problemen - und dass im Extremfall nur die wenig bekannte Notrufnummer 112 Hilfe bringt.

Montagnachmittag auf der A1 bei Melk. Bei einem Unfall werden zwei Verletzte in einem Wrack eingeklemmt. Ein Unfall, wie er täglich auf Österreichs Straßen geschieht. Doch diesmal ist etwas anders. Im Stau zücken viele Autolenker ihre Handys. Darunter auch ein Lenker aus Melk. Er versucht einen Notruf abzusetzen - vergeblich. Schließlich fährt er mit seinem Pkw von der A1 ab und alarmiert die Rettung persönlich. Ein Sanitäter: Der Mann war fertig, er ist 20 Minuten nicht durchgekommen.
Stefan Spielbichler von Notruf 144 kennt das Problem: Im Stau erreicht man den Notruf manchmal nicht. Normalerweise wird man vorgereiht, wenn das Netz überlastet ist. Aber das funktioniert nicht immer.
Laut Spielbichler ist die internationale Notrufnummer 112 oft die einzige Alternative. Die 112 funktioniert meistens. Allerdings gibt es auch hier Probleme. Überall in Europa kommt man mit 112 zu Rettung oder Feuerwehr. Österreich ist das einzige Land, wo man zur nächsten Polizeidienststelle geleitet wird. Und dort sitzen oft Beamte, die kaum Englisch verstehen - das ist gefährlich.