Formel 1

"Checo" schimpft Max: "Sieht man, wer er wirklich ist"

Sergio Perez kündigt Max Verstappen am Boxenfunk scheinbar die Freundschaft. Zwischen den Red-Bull-Stars kommt es in Brasilien zum Eklat.

Sebastian Klein
Dicke Luft zwischen Max Verstappen (r.) und Sergio Perez.
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Fernando Llano / AP / picturedesk.com

Ärger in Sao Paulo! Bei Red Bull hängt der Haussegen schief. Das, obwohl der österreichische Rennstall mit der Titelverteidigung von Max Verstappen und der Konstrukteurs-WM diese Saison dominiert haben.

Im vorletzten Rennen des Jahres kommt es am Sonntag aber zum Eklat.

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    Kelly Piquet: Diese Frau macht Verstappen so stark.
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    Verstappen soll den für ihn bereits bedeutungslosen sechsten Platz an Kollege Sergio Perez abtreten. Das wird über Funk klar kommuniziert. Warum? Perez fährt noch gegen Ferraris Charles Leclerc um die Vizeweltmeisterschaft. Vor dem letzten Rennen in Abu Dhabi halten die beiden nun bei gleich vielen Punkten – Leclerc wird in diesem Fall aufgrund der höheren Anzahl an Saisonsiegen vorgereiht.

    Verstappen hat also die Chance, sich für die große Hilfe des Mexikaners beim sensationellen ersten WM-Titel vor einem Jahr zu revanchieren. "Checo ist eine Legende", sagte er über seinen Kollegen und Kumpel damals noch. "Jetzt sieht man, wer er wirklich ist", schimpft am Sonntag "Checo" an die Red-Bull-Box.

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      Chefs sauer

      Denn: Verstappen fährt vor Perez über die Ziellinie. Er widersetzt sich der Teamorder, pfeift auf seinen Kollegen. Das sorgt für großen Ärger. Beide müssen hinter verschlossenen Türen zum Rapport bei Teamchef Christian Horner und Motorsportboss Helmut Marko. Die Chefs geben sich im Anschluss bei ihren Interviews im TV angesäuert und kurz angebunden. "Alles wurde hinter verschlossenen Türen besprochen", sagt Horner. Marko gibt im ORF nur einen Stehsatz zum Besten, bricht dann das Interview ab, ehe Moderator Ernst Hausleitner eine Frage stellen kann.

      Die Lage ist angespannt. Es knistert im Fahrerlager. Marko sagt, Verstappen gebe alles dafür, dass "Checo" hinter ihm Zweiter werden kann. Millionen Formel-1-Fans wurden kurz zuvor Zeuge des Gegenteils.

      Perez tief enttäuscht

      Wie begründet Verstappen sein Verhalten? Er bleibt zunächst den Interviews mit den TV-Stationen fern. Einzig am Boxenfunk lässt er durchblicken: "Ich habe euch die Gründe schon letzten Sommer genannt. Ihr habt mir wieder die A...seite zugedreht."

      Perez kann dem Verhalten seines Kollegen deutlich merkbar wenig abgewinnen, beißt sich aber auf die Zunge. Er lässt sich nur wenige Worte entlocken: "Es gibt viele Dinge, die wir aussprechen müssen. Dazu will ich nicht mehr viel sagen …"

      Das Tischtuch scheint aber – zumindest fürs Erste – zerschnitten. Perez' Funkspruch lässt vermuten, dass er von seinem Kollegen tief enttäuscht ist. Nur eine wütende Reaktion aus der ersten Emotion heraus, oder ein nachhaltiger Riss in der Beziehung der beiden Fahrer? Beim Saisonfinale in Abu Dhabi werden kommende Woche alle Augen auf Red Bull Racing und seine beiden Streithähne gerichtet sein.

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