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Chef des Miri-Clans in Blitzaktion abgeschoben

In einer koordinierten Blitzaktion dürften deutsche Behörden den Chef des berüchtigten Miri-Clans in Bremen festgenommen und abgeschoben haben.

Heute Redaktion
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Bewaffnete Spezialkräfte sollen den Clan-Chef festgenommen haben.
Bewaffnete Spezialkräfte sollen den Clan-Chef festgenommen haben.
Bild: picturedesk.com/Symbolbild

In Bremen zählt der Miri-Clan zur einflussreichsten Familienorganisation überhaupt. Rund 2.600 Mitglieder soll der Clan haben, gegen rund die Hälfte bereits "wegen erheblicher Straftaten" ermittelt worden sein, wie es bei der Polizei heißt. Wie die "Bild" berichtet, wurde nun in einer geheimen Aktion Clan-Chef Ibrahim Miri festgenommen und abgeschoben.

Eine bewaffnete Spezialeinheit soll nach monatelanger Planung die Unterkunft Miris eingedrungen sein. Die Beamten hätten sich kurz vor 4 Uhr früh in das Anwesen geschlichen, das Bett des Clan-Chefs umstellt und Miri aus dem Tiefschlaf gerissen.

Vom Heli in den Jet

Mit einem Hubschrauber soll Miri direkt zum Flughafen Schönefeld bei Berlin gebracht und von dort mit einem Learjet um 6.20 Uhr nach Beirut abgeschoben worden sein. Dort sei er gegen 10.30 Uhr von libanesischen Behörden in Empfang genommen worden.

Der Miri-Clan kam in den 80ern nach Deutschland, als rund 15.000 Bürgerkriegsflüchtlinge aus dem Libanon sich im Land niederließen. Ibrahim Miri führte dabei das Chapter des Motorradclubs Mongols MC in Bremen an, das 2011 verboten wurde. 2014 wurde Miri wegen bandenmäßigen Drogenhandels zu sechs Jahren Haft verurteilt, hatte aber offenbar schnell wieder Freigang. (rfi)