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Chef verkauft Rolls, damit Mitarbeiter nicht frieren

Ein deutscher Unternehmer verkauft zwei seiner alten Rolls Royce – das Geld bekommen seine Angestellten als Energiebonus.

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    Henry Thurisch mit seinem Rolls Royce Silver Shadow II
    Henry Thurisch mit seinem Rolls Royce Silver Shadow II
    Uwe Köhn

    "Ein Mitarbeiter hat mir erzählt, dass er riesige Angst vor seiner Gasrechnung hat“, sagt Henry Thurisch. Also entschloss sich der Antiquitätenhändler aus Quedlinburg, seine zwei Rolls Royce zu verkaufen.

    Den Erlös teilt er dann unter seinen sieben Angestellten auf: „Man will ja helfen. Und ich habe zwei kleine Kinder und sowieso keine Zeit für die Autos.“ Er hatte die beiden Autos vor einigen Jahren erstanden, doch sie stehen eigentlich nur in der Garage herum.

    Schnäppchen

    Und das, obwohl es eigentlich ein Kindheitstraum des 37-Jährigen war, einen Rolls Royce zu besitzen: "Ich bin ein großer James-Bond-Fan", lacht Thurisch. Und in "Goldfinger" fährt Gert Fröbe in der Rolle des Bösewichts einen Phantom III. Da hat Thurisch die Liebe zur britischen Nobelmarke gepackt.

    Über seine Seite versteigerungshaus.de gibt es nun einen Silver Shadow II aus 1980 um 12.000 Euro und einen Silver Spirit Hooper aus 1984 um 17.000 Euro zu kaufen. Der Silver Shadow mit Lenkrad auf der rechten Seite hat einen 6,8 Liter großen Achtzylinder-Motor, der 203 PS leistet. Elegant sind nicht nur die Zweifarbenlackierung sondern auch die braune Lederausstattung mit Edelholz-Elementen.

    "Ausreichend" PS

    Der Preis ist deshalb so niedrig, da der Wagen nicht fahrbereit ist: Das Automatikgetriebe lässt sich nicht auf N stellen und muss somit erst gerichtet werden. Der ebenfalls rechtsgelenkte Hooper hingegen fährt und ist eine Sonderversion des Silver Spirit: Der Londoner Karosseriebauer Hooper hatte Versionen mit einigen Veredelungen angefertigt. Auch dieser Rolls Royce hat einen Achtzylinder-Motor mit 6,75 Liter, allerdings ist die genaue PS-Zahl unbekannt. Rolls Royce hatte sie stets nur mit "ausreichend" angegeben.

    Thurisch Mitarbeiter haben übrigens erst aus der Zeitung von seinem „Entlastungspaket“ erfahren. Sie sind natürlich schwer begeistert von der Großzügigkeit ihres Chefs – und natürlich auch erleichtert.