Welt

Chefarzt betäubte Patientinnen, dann vergewaltigte e...

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Screenshot/infranken.de

Jetzt fällte das Landgericht in Bamberg das Urteil: Sex-Arzt Heinz W. muss 7 Jahre und 9 Monate hinter Gitter. Der 51-Jährige hat laut Urteil als Chef des Bamberger Klinikums sechs Patientinnen betäubt und sich dann an ihnen sexuell vergangen.

Der Prozess dauerte anderthalb Jahre, die Verteidiger verzögerten den Ablauf immer wieder mit neuen Anträgen. Auch gegen das jetzige Urteil legten W.s Anwälte Berufung ein.

Mindestens zwölf Frauen im Alter zwischen 17 und 28 Jahren hat im Zeitraum von 2008 bis 2014 zunächst ein starkes Beruhigungsmittel verabreicht. Dann machte er Fotos von ihrem Intimbereich, bei zwei wehrlose Patientinnen führte er Sexspielzeug anal ein. Zu Beginn des Prozesses hatte sich W. bei den Opfern entschuldigt. Grund: Es tue im leid, dass sie durch sein Vorgehen in die Öffentlichkeit gezogen worden seien und dass er sie fotografiert habe, ohne sie zu informieren.

Seinen Angaben zufolge habe er die Fotos "aus Forschungszwecken" gemacht, für eine Studie. Er habe sein Vorgehen auch mit dem Damen abgesprochen, gab er an. Doch die Studie ist nie erschienen. Sexuelle Motive bestritt W. vehement. Er gab laut "bild.de" bislang lediglich zu, dass er die 18 Jahre alte Patentochter seiner Frau mit Alkohol abgefüllt habe und dann mit Dildos über ihren Körper gefahren sei.

Eine Medizinstudentin hatte den Skandal ans Licht gebracht: Sie hatte im Spital ein Praktikum absolviert, nahm an der angeblichen Studie teil. Sie bekam von Heinz W. ein starkes Beruhigungsmittel, fiel sogar in Ohnmacht. Danach ließ sie ihr Blut in einem anderen Krankenhaus untersuchen und erstatte Anzeige gegen den Chefarzt. Von dem Missbrauch erfuhr sie erste im Zuge der Ermittlungen.