Welt
Chefredaktor schreibt über Korruption, wird erschossen
In der Türkei ist der Chefredaktor einer lokalen Online-Zeitung erschossen worden. Zuvor hatte er Korruptionsvorwürfe gegen den Bürgermeister erhoben.
Der Chefredaktor einer lokalen Internetzeitung ist in der Türkei erschossen worden. Güngör Arslan sei am Samstag vor seinem Redaktionsgebäude in der westtürkischen Stadt Izmit von mehreren Kugeln getroffen worden und im Spital an seinen Verletzungen gestorben, berichteten lokale Medien. Der Journalist sollte am Sonntag beerdigt werden.
Verdächtiger festgenommen
Ein Verdächtiger wurde nach offiziellen Angaben festgenommen. Der Hintergrund der Tat war zunächst unklar. Das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) forderte die Behörden dazu auf, zu klären, ob der Angriff auf Arslan mit seiner journalistischen Arbeit zusammenhänge.
Bürgermeister der Korruption bezichtigt
Auch Reporter ohne Grenzen forderte eine umfassende Aufklärung und verwies via Twitter auf einen Artikel, den Arslan einen Tag vor seinem Tod veröffentlicht hatte. Darin erhob Arslan Korruptionsvorwürfe gegen den Bürgermeister der von der Regierungspartei AKP geführten Gemeinde. Der Journalist warf dem Politiker etwa vor, Baufirmen Aufträge zugeschanzt zu haben.