Fussball

Chelsea-Boss fordert All-Star-Game – Kritik von Klopp

Kaum im englischen Fußball unterwegs, will ihn Chelsea-Boss Boehly auch sogleich verbessern. Jürgen Klopp kritisiert die Vorschläge des US-Amerikaners

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Der neue Chelsea-Boss Todd Boehly will den englischen Fußball verändern.
Der neue Chelsea-Boss Todd Boehly will den englischen Fußball verändern.
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Der Vorsitzende des FC Chelsea, Todd Boehly, hat vorgeschlagen, dass die Premier League ein All-Star-Spiel zwischen Nord und Süd einführen sollte. Mit dem Spektakel will der 48-Jährige Geld generieren, das dann an die unterklassigen Clubs der englischen Fußballpyramide ausgeschüttet wird.

In einem ausführlichen Interview auf der jährlichen Salt-Konferenz in New York sagte Boehly: "Ich hoffe, dass sich die Premier League ein bisschen was vom amerikanischen Sport abschauen kann." Konkret meint er damit eben ein All-Star-Spiel.

Auch ein Abstiegsturnier soll her

Ebenfalls bringt der US-Amerikaner die Idee ins Spiel, die Absteiger der Saison mit einem Vierer-Turnier der schwächsten Teams zu ermitteln – und nicht, wie es bisher der Fall ist, einfach die drei schlechtesten Mannschaften absteigen zu lassen.

Auch bei dieser Idee führt Boehly, der mit einem Konsortium zusammen mit dem Schweizer Milliardär Hansjörg Wyss (86) Chelsea im Mai für rund vier Milliarden Euro übernommen hatte, finanzielle Argumente ins Feld. "Jeder mag die Idee von mehr Einnahmen für die Ligen", so Boehly.

Liverpool und Manchester gegen London

Amerikanische Topligen wie die NFL oder die NBA veranstalten seit jeher jedes Jahr ein All-Star-Spiel, bei dem eine Reihe der besten Spieler aus der gesamten Liga an einem Wettbewerb im Stil einer Ausstellung teilnehmen.

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    Seine Vorstellung von einem All-Star-Spiel in der Premier League würde vermutlich bedeuten, dass die besten und bemerkenswertesten Spieler von Mannschaften aus dem Norden Englands – wie Liverpool und die beiden Manchester-Clubs – gegen die meisten Londoner Clubs im Süden antreten würden.

    "Will er auch die Harlem Globetrotters bringen?"

    Bisweilen sind nicht alle von der Idee begeistert. "Wenn er dafür einen freien Tag findet", kommentierte etwa Liverpool-Coach Jürgen Klopp im Rahmen der Pressekonferenz vor dem Champions-League-Spiel gegen Ajax (2:1). "Boehly vergisst, dass die großen Sportarten in den USA bis vier Monate Pause haben."

    Die Spieler seien entsprechend froh, in jenen Pausen etwas Sport treiben zu können, fügt der 55-Jährige hinzu und meint hämisch: "Hat er das wirklich gesagt? Will er etwa auch die Harlem Globetrotters bringen?" Nach weiteren Sekunden der Reflexion kommt dann aber auch der Deutsche zum Schluss: "Interessante Idee." Das ist es wohl, aber ob viel mehr als das, bleibt zu bezweifeln.

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