Österreich

China-Nudeln und Corona killen Traditionsfleischer

Heute Redaktion
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Der Wiener Traditionspferdefleischer Rudolf Schuler ist insolvent.
Der Wiener Traditionspferdefleischer Rudolf Schuler ist insolvent.
Bild: diefleischer.at

"Ich glaub, mich tritt ein Pferd" – der Traditionsfleischer Schuller aus Wien-Floridsdorf hat Insolvenz angemeldet. Nach 104 Jahren schließt das Unternehmen, das für seinen Pferdeleberkäs berühmt war.

Pferdefleischer haben in Wien eine lange Tradition und die ist in der Hauptstadt mit dem Namen Schuller verbunden – oder vielmehr war! Am Dienstag informierte ein Gläubigerschutzverband, dass die Firma Insolvenz angemeldet hat. Am Handelsgericht Wien wurde der Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens gestellt, berichtet Gerhard Weinhofer vom Österreichischen Verband Creditreform.

Seit 1916 ist Floridsdorf der Stammsitz der Familie, die hier früher sogar eigene Stallungen betrieben hatte. Gegründet wurde es vom Urgroßvater des heutigen Geschäftsführers. Heute ist das Unternehmen an sechs Standorten in Wien und Schwechat.

Zwölf Arbeitnehmer trifft Schließung

Die Ursache für die Insolvenz liege im allgemeinen Umsatzrückgang aufgrund eines geänderten Konsum- und Essverhaltens, heißt es in einer Stellungnahme des Gläubigerschutzverband. Längst hätten Kebab- und Asia-Nudel-Stände die traditionellen Würstelstände abgelöst. Die Coronakrise brachte das Fass endgültig zum Überlaufen.

Insgesamt sind 16 Gläubiger und zwölf Arbeitnehmer betroffen. Die Passiva belaufen sich auf rund 250.000 Euro. Das Unternehmen soll geschlossen werden.