Österreich

China-Sexmafia: Verdächtige zittert vor dem Boss

Heute Redaktion
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Bild: Sabine Hertel

Tatverdacht: Menschenhandel. Mitte November befreite die Kripo 17 chinesische Prostituierte aus Sexclubs im ganzen Land und nahm sechs Verdächtige fest. Sie sollen als Mafia-Bande bis zu 150 Mädchen aus der Provinz Sichuan nach Wien gelockt haben.

Allen wurden seriöse Jobs versprochen. Alle landeten am Strich. Einziger Österreicher unter den Verhafteten ist Hans Jörg St. (59). Er soll sich als Jurist ausgegeben und Sexjob-Bewilligungen besorgt haben – um 1.000 Euro pro Behördenweg. Die frühere Prostituierte Guijiao C. (53) leitete drei Laufhäuser in Wien. Im Verhör gab sie an, dass die Einkünfte aller China-Girls komplett an Yi H. (36) abgeliefert werden mussten: "Aber ich werde über ihn nichts sagen. Er ist ein gefährlicher Mann."

Dessen Anwalt Christian Werner winkt ab: "Mein Mandant war schon einmal als angeblicher Mafia-Boss in U-Haft, aber rasch wieder frei. So wird es auch diesmal sein." Hui Z. (54) soll für Scheinmeldungen zuständig gewesen sein. Aber auch deren Advokat Philipp Wolm wirkt gelassen: "Sie war nur Dolmetscherin, das ist nicht strafbar." Sagen die Opfer aus Angst nicht aus, bleiben für die Anklage nur überwachte Telefonate. Fürs Erste aber wurde die U-Haft für alle verlängert. 

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