Niederösterreich

China-Ware? Scharfe Kritik an gratis FFP2-Masken aus NÖ

Die ersten gratis FFP2-Masken sind bei den Pensionisten eingetroffen. Die Arbeiterkammer übt scharfe Kritik: Es soll sich um Masken aus China handeln.

Roman Palman
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Die von der Bundesregierung bestellten FFP2-Masken sollen laut AK NÖ aus China stammen.
Die von der Bundesregierung bestellten FFP2-Masken sollen laut AK NÖ aus China stammen.
Frank Hoermann / dpa Picture Alliance / picturedesk.com

"Es gibt mehrere österreichische Unternehmen und viele heimische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die täglich hochwertige FFP2-Masken produzieren. Warum wurden daher solche Waren bestellt?", fragt AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser in Richtung der türkis-grünen Koalition.

Die Erfahrungen aus dem ersten Lockdown hätten deutlich gezeigt, wie abhängig Österreich vom Ausland bei der Versorgung mit Schutzausrüstung war und welche Risiken damit verbunden waren. Mittlerweile gebe es in Wiener Neudorf, Graz und auch in Vorarlberg innovative Betriebe, die hochwertige FFP2-Masken in großer Stückzahl und im Inland herstellen, um bestmöglichen Schutz vor dem Corona-Virus zu ermöglichen, so die AK NÖ weiter.

AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser.
AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser.
AK NÖ

"Anstatt den heimischen Standort zu stärken..."

Wieser: "Das schafft Beschäftigung und Wertschöpfung und muss in unser aller Interesse sein, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Quer durch die Bundesregierung wird seit der Corona-Krise immer wieder betont, wie wichtig die Eigenversorgung mit Gütern der kritischen Infrastruktur ist. Die Lieferung mit FFP2-Masken ist hier maßgeblich, um diesen Worten auch Taten folgen zu lassen und heimische Betriebe und Arbeitsplätze zu stärken."

"Es ist daher überhaupt nicht einzusehen, warum die Bundesregierung jetzt noch immer auf Importe aus Fernost setzt, anstatt den heimischen Standort zu stärken – und das in der größten Wirtschafts- und Arbeitsmarkt-Krise der 2. Republik."

Zwar würden die in Niederösterreich und Wien zugestellten Masken der Bundesregierung eine deutschsprachige Verpackung und Beipackzettel ausweisen, die Masken sollen jedoch lediglich von einem österreichischen Händler umgepackt worden sein. AK-Recherchen hätten ergeben, dass die Produktion in Guangdong, China, liegt und das Qualitätssiegel für die EU (CE 2163) aus der Türkei stammt.