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"Fataler als Corona": China warnt vor neuem Lungenvirus

In Kasachstan grassiert eine "unbekannte Lungenentzündung", die gefährlicher sein soll als Covid-19. 1.772 Menschen sollen daran gestorben sein.

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1.172 Menschen seien schon an der neuen, tödlichen Lungenkrankheit in Kasachstan gestorben. So heißt es in einer Mitteilung der chinesischen Botschaft in dem Land.
1.172 Menschen seien schon an der neuen, tödlichen Lungenkrankheit in Kasachstan gestorben. So heißt es in einer Mitteilung der chinesischen Botschaft in dem Land.
Ren Chao / Action Press / picturedesk.com

Die zentralasiatische Republik Kasachstan hat in der Corona-Pandemie chinesische Medienberichte über eine weitere tödliche Lungenkrankheit zurückgewiesen. Diese haben eine Mitteilung der chinesischen Botschaft in Kasachstan aufgegriffen, in der vor einer neuen gefährlichen Lungenentzündung gewarnt wird, die angeblich in Kasachstan grassieren soll.

Lungenkrankheit unklarer Ursache

"Die Sterblichkeitsrate dieser Krankheit ist viel höher als die des Coronavirus", heißt es in der Botschafts-Mitteilung. Kasachstan dementierte die Berichte am Freitag. In dem autoritär regierten Steppenstaat gibt es allerdings keine Möglichkeit, Informationen unabhängig zu überprüfen.

Laut dem Bericht besonders betroffen sind die Regionen Atyrau, Aktobe und Schymkent.
Laut dem Bericht besonders betroffen sind die Regionen Atyrau, Aktobe und Schymkent.
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Das kasachische Gesundheitsministerium erklärte, "dass die entsprechende Information nicht der Wirklichkeit entspricht". Gesundheitsminister Alexei Zoi habe zwar am Vortag bei einem Briefing auch über Lungenentzündungen unklarer Ursache gesprochen. Hintergrund sei aber, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Covid-19 als Lungenkrankheit mit unklarer Entstehung klassifiziere.

Kasachstan hat in den vergangenen Monaten einen starken Anstieg an Lungenentzündungen registriert. Im ersten Halbjahr dieses Jahres sei die Erkrankungsrate mehr als 50 Prozent höher gewesen als im Vorjahreszeitraum, sagte Zoi nach Angaben kasachischer Medien am Donnerstag. Ein Anstieg sei aber weltweit zu beobachten, betonte der Minister.

Kasachstan ist zudem in der zentralasiatischen Region besonders stark vom Coronavirus betroffen. Offiziellen Angaben zufolge haben sich bislang mehr als 54.000 Menschen infiziert, mehr als 260 Infizierte sind gestorben. Seit dem vergangenen Wochenende ist das öffentliche Leben in dem ölreichen Land erneut stark eingeschränkt.

Ausbruch in drei Regionen

Die chinesische Botschaft zeigt sich davon unbeeindruckt und mahnte seine Staatsbürger in Kasachstan an, den Aufenthalt im Freien einzuschränken und überfüllte öffentliche Bereiche zu meiden. Sie forderte auch zu Präventivmaßnahmen auf, wie dem Tragen einer Maske, der Desinfektion von Räumen und häufigem Händewaschen.

Laut dem Bericht besonders betroffen sollen die Regionen Atyrau, Aktobe und Schymkent sein. Diese würden derzeit zusammen fast 500 neue Fälle und mehr als 30 schwer kranke Patienten aufweisen. Insgesamt wären in diesem Jahr bereits 1772 Menschen an der Lungenentzündung gestorben, einige davon seien Chinesen gewesen.