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Chinese Mo Yan erhält Literaturnobelpreis

Heute Redaktion
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Bild: Wikipedia/Johannes Kolfhaus

Der chinesische Autor Mo Yan, der mit seinem sinnestäuschenden Realismus Zeitgenössisches mit Volkstümlichkeit und historischen Begebenheiten mischt, erhält den Literaturnobelpreis 2012. Das gab die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Donnerstag in Stockholm bekannt.

Die Auszeichnung ist heuer mit acht Millionen Schwedischen Kronen (930.000 Euro) dotiert, zwei Millionen weniger als im Vorjahr. Zuletzt standen Haruki Murakami und Peter Nadas ganz oben auf der Favoriten-Liste der Buchmacher. Von Seiten der Akademie werden vor allem seine Werke "Die Knoblauchrevolte" und "Die Sandelholzstrafe" empfohlen.

Mo Yan hat "überglücklich und erschrocken" auf die Auszeichnung mit dem Literaturnobelpreis reagiert. Das meldeten chinesische Staatsmedien am Donnerstag. In den Berichten über die Vergabe wurde der 57-Jährige als der "erste chinesische Bürger" beschrieben, der einen Nobelpreis erhalten habe. Tatsächlich haben allerdings der inhaftierte Bürgerrechtler Liu Xiaobo 2010 den Friedensnobelpreis und der in Frankreich lebende chinesische Schriftsteller Gao Xingjian 2000 bereits den Literaturnobelpreis bekommen.

Der Literaturnobelpreis 2011 war an den Schweden Tomas Tranströmer gegangen. Die Österreicherin Elfriede Jelinek hatte 2004 den Nobelpreis gewonnen.