Österreich

Chinesin von Uni-Wissenschafter sexuell belästigt

Heute Redaktion
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Er wollte ihre Hand halten, sie küssen und mit ihr schlafen, weil sie Jungfrau ist: Shenmi X. (29) hat ein monatelanges Martyrium hinter sich. Schuld daran sei Uni-Professor Günther M.

Shenmi X. (Name von der Redaktion geändert) ist eine moderne, junge Frau: lange braune Haare, weißes T-Shirt, ein schüchternes Lächeln. Die Chinesin kam im August 2015 nach Wien, um nach ihrer Doktorarbeit in Chemie auf der Hauptuni zu forschen. Im Labor traf sie ihren Vorgesetzten, Dr. Günther M. (Name geändert), Neurowissenschafter.

Schon bald habe der Mittsechziger sie auf ein Wochenende aufs Land eingeladen, um "ein Projekt zu besprechen". "Er griff mir aufs Bein und fragte mich, ob ich einen Freund habe bzw. ob ich schon sexuelle Erfahrung habe", sagt die 29-Jährige zu "Heute". "Einmal habe ich ihn gefragt: 'Warum gerade ich? Ich bin nicht so attraktiv!'" Die Antwort des Professors: "Weil du nicht 'Secondhand' bist!"

Die Chemikerin ging auf die vielen Annäherungsversuche nie ein, wurde von ihrem Chef aus dem Labor geworfen: "Er rief mich immer wieder an und sagte mir: 'Wenn du mit mir schläfst, dann kümmere ich mich um dich und helfe dir, eine Arbeit zu finden.'" Shenmi X. wandte sich an die Uni-Beratungsstelle für sexuelle Belästigung und Mobbing. Die Uni zog Konsequenzen: Der freie Dienstvertrag von Günther M. wurde beendet.