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Chinesischer Tourist saß zwei Wochen in Asylunterkun...

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Weil ein chinesischer Tourist auf einer deutschen Polizeiwache versehentlich statt einer Diebstahlsanzeige einen Asylantrag unterschrieben hat, saß der Mann zwei Wochen in einer Asylunterkunft fest. Man hat ihn für einen Flüchtling gehalten, Reisepass und Visum halfen ihm nicht.

Allen Anfang nahm die Misere mit dem Verlust seiner Geldtasche. Der Mann aus China war in Deutschland als Rucksacktourist unterwegs, auf der Polizei wollte er eine Diebstahlsanzeige für die verlorene Geldtasche machen.

Die Beamten in einer Behörde in Heidelberg waren aber keine Polizisten und legten ihm statt einer Anzeige einen Asylantrag hin. Und schon war es passiert: "Er hatte eine Maschinerie in Gang gesetzt, aus der er erstmal gar nicht wieder rauskam", so Christoph Schlütermann vom Deutschen Roten Kreuz.

Der Chinese wurde in eine Erstaufnahmeeinrichtung in Dortmund gebracht, Reisepass und Visum wurden ihm weggenommen. Zwölf Tage lang saß er dann in einem deutschen Asylheim fest, bis die Beamten seine Geschichte rekonstruiert hatten.

Als die Behörden endlich alle Dokumente beisammen hatten, konnten sie erkennen, dass der Mann tatsächlich ein Tourist war und ließen ihn wieder weiterziehen. Nach der unfreiwilligen Verzögerung will der Mann noch nach Italien und Frankreich.