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Chirurg operiert falschen Patienten am Gehirn

Heute Redaktion
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Proteste gegen unethische Vorgehensweisen und Missmanagment durch die Angestellten des Kenyatta National Hospital in Nairobi im Jänner 2018. Archivbild.
Proteste gegen unethische Vorgehensweisen und Missmanagment durch die Angestellten des Kenyatta National Hospital in Nairobi im Jänner 2018. Archivbild.
Bild: picturedesk.com

Es ist der Albtraum vieler Patienten: Ein kenianischer Neurochirurg hat eine theoretisch lebensrettende Gehirn-OP durchgeführt – allerdings am falschen Patienten.

Der Vorfall hatte sich am traditionsreichen Kenyatta National Hospital in der Hauptstadt des Landes, Nairobi, ereignet, wie die Institution am Freitag in einer Aussendung mitteilen musste.

Erste Konsequenzen wurden schon gezogen: Der Chirurg, ein Anästhesist und zwei Krankenschwestern sollen bereits suspendiert worden sein. Und auch die Politik schritt ein: Gesundheitsministerin Sicily Kariuki hat den Chef des Krankenhauses einstweilig beurlaubt.

Wie die Zeitung "Daily Nation" berichtete, waren am Sonntag zwei Männer mit Beschwerden am Kopf in das Spital eingeliefert worden. Einer sollte wegen eines Blutgerinnsels im Gehirn in den OP, während die Schwellung des anderen medikamentös behandelt werden sollte. Doch stattdessen landete er auf dem OP-Tisch.

Erst als die Mediziner schon seinen Kopf geöffnet und bemerkt hatten, dass darin kein Gerinnsel zu finden war, flog die folgenschwere Verwechslung auf. Die Krankenhausleitung brauchte in ihrer Aussendung ihr "tiefes Bedauern" zum Ausdruck. Man sei aber glücklich darüber, dass sich der Patient auf dem Weg der Besserung befände und seine Genesung gut voranschreitet. Über weitere Konsequenzen werde man informieren, sobald die Ermittlungen abgeschlossen seien.

Es ist nicht das erste Mal, dass das Krankenhaus unter Beschuss gerät. Erst Ende Jänner protestierten zahlreiche Menschen gegen unethische Vorgehensweisen und fehlerhaftes Management im Kenyatta National Hospital.



(rcp)