Wien

Chorherr: "Prozess kostete mich 130.000 Euro"

Vor Gericht wurde Christoph Chorherr freigesprochen, der Prozess kam ihm teuer! Die 87-jährige Mutter half dem Sohn mit ihren Ersparnissen aus. 

Thomas Peterthalner
Ex-Politiker Christoph Chorherr: "Mein Ruf wurde substanziell ramponiert". 
Ex-Politiker Christoph Chorherr: "Mein Ruf wurde substanziell ramponiert". 
Picturedesk (Archivbild)

Sein Ruf sei "ramponiert" worden, Medien hätten ihn "vorverurteilt", sagte Ex-Grünen-Politiker Christoph Chorherr Samstagabend in der ORF-Sendung "Bei Budgen". Monatelang stand der Ex-Planungssprecher der Wiener Grünen gemeinsam mit dem Who-is-Who der Immobilien-Branche wegen Amtsmissbrauch und Bestechung vor Gericht. Peinlich für die Anklage: Chorherr und alle anderen neun Mitangeklagten wurden Montag (23.1.2023) freigesprochen, weil nichts Belastendes gefunden wurde. Der Freispruch ist noch nicht rechtskräftig. 

"Ruf ist ramponiert!"

Er sei froh, dass er nicht "im Zweifel" freigesprochen wurde, sondern weil "keinerlei Missstand" gefunden wurde, so Chorherr bei Budgen. "Was habe ich gemacht? 15 Jahre ehrenamtlich zwei Schulen in Südafrika mit aufgebaut. Das war das Verbrechen, für das ich fünf Jahre lang von den meisten Medien nach links und rechts gewatscht wurde." Sein Ruf sei nach fünf Jahren "substanziell ramponiert" worden, weil ihm Korruption unterstellt wurde. Es sei "ein Fehler" gewesen, die Obmannschaft seines Hilfsvereins beim Eintritt der Grünen in die Wiener Stadtregierung 2010 nicht abzugeben. Dann wäre es nie zu dem Verfahren gekommen. 

Kosten von 130.000 Euro

Die Ermittlungen und der Prozess haben Chorherr sehr viel Geld gekostet. In fünf Jahren habe er drei Anwälte beschäftigt und insgesamt 130.000 Euro bezahlt. "Das hätte ich nicht tun können ohne die Ersparnisse meiner 87-jährigen Mutter", erzählt er. Er sei "privilegiert", eine Mutter zu haben, die dazu bereit war, mit ihren Erparnissen auszuhelfen. Auf dem Großteil der Kosten wird Chorherr leider sitzenbleiben. Denn das Maximum, das man vom Staat zurückbekommt, sind 5.000 Euro, erklärt er. 

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    Denise Auer

    "Von Prozesskosten ruiniert"

    Angeklagte können auch bei einem Freispruch von den Prozesskosten ruiniert werden, prangert Chorherr an. Das sei ein wirklicher Missstand. "Egal, das betrifft viele – von Tierschützern bis zum Herrn Strache", so Chorherr. Betroffene könnten allein durch ein Verfahren und die daraus entstehenden Kosten für einen Rechtsbeistand kaputt gemacht werden. Hier gebe es Handlungsbedarf seitens der politischen Verantwortlichen. 

    Chorherr startet als Bäcker durch

    Dem Hilfsverein "s2arch" wolle Chorherr auch in Zukunft nicht mehr vorstehen. "Er funktioniert hervorragend ohne mich." Der Ex-Politiker ist mittlerweile Geschäftsführer und Miteigentümer der Bio-Bäckerei "Gragger & Chorherr" in der Wiener Leopoldstadt.

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