Österreich

Luger zu Christbaum-Trick: "Bin fassungslos!"

Weil am Weihnachtsmarkt im Linzer Volksgarten Christbäume Obdachlose vom Sitzen auf Bänken abhalten soll, hagelt es jetzt massive Kritik.

Heute Redaktion
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Mit diesen Christbäumen neben den Sitzbänken im Linzer Volksgarten sollen Obdachlose vertrieben werden.
Mit diesen Christbäumen neben den Sitzbänken im Linzer Volksgarten sollen Obdachlose vertrieben werden.
Bild: Wilhelm Holzleitner

"Das ist völlig inakzeptabel. Ich war schockiert, wie ich die Geschichte in der Tageszeitung Heute gelesen habe", kann es Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) nicht fassen.

Ausgerechnet in der Vorweihnachtszeit sorgt eine Aktion des Linzer Magistrats – zuständig ist die Abteilung Marktwesen von Vize-Bürgermeister Bernhard Baier (ÖVP) – für Kopfschütteln bei vielen Linzerinnen und Linzern und eben auch beim Bürgermeister der Stadt.

Im Volksgarten wurden direkt vor den Bänken (bei der Bim-Haltestelle) Tannenbäume aufgestellt. Damit will die Stadt dafür sorgen, dass keine Odachlosen dort auf den Bänken schlafen.

"Gehe davon aus, dass das geändert wird"

"Ich frage mich, was da christlich-sozial ist", kritisiert Luger den zuständigen ÖVP-Bürgermeister Baier sehr direkt. So eine Art von Verdrängung sei in Linz nicht üblich und auch gern gesehen. "Vor allem die Symbolik ist unglaublich. Menschen mit Christbäumen zu vertreiben. Ich gehe davon aus, dass das umgehend entfernt wird", fordert er Baier zum raschen Handeln auf.

Auch von den Linzer Grünen hagelt es Kritik: "„Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum aus Angst, dass eventuell auch Hilfsbedürftige hier schlafen, mit Christbäumen zu blockieren, ist gerade im Zeichen von Weihnachten als Fest der Liebe zynisch und einer weltoffenen Stadt komplett unwürdig. Schließlich gehört der öffentliche Raum allen Menschen, nicht nur den Wohlhabenden", fordert auch Marie-Edwige Hartig, Sozialsprecherin der Grünen Linz.

Baier kontert Vorwürfe

Bernhard Baier kontert gegenüber "Heute": "Die Bäume stehen schon zum dritten Mal dort. Sie werden von Schulkindern geschmückt. Das ist der einzige Grund", sag er. Man wolle damit den Eingangsbereich attraktiver gestalten. Zudem würde es für Obdachlose ohnedies Einrichtungen geben, in denen sie in den Wintermonaten schlafen können.

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