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Christchurch: Angehöriger sah Aufnahmen im Netz
Kyron Gosse, ein Angehöriger eines Christchurch-Opfers, gab vor Gericht an, die Schreckenstat unwissentlich im Internet angesehen zu haben.
"Diese Bilder werden mich für den Rest meines Lebens verfolgen", sagte Kyron Gosse vor einem Gericht in Christchurch, Neuseeland, aus. Seine Tante Linda Armstrong war eines von sieben Todesopfern vom Linwood Islamic Centre. Dieses war der zweite Tatort des rechtsextremen Attentäters Brenton Tarrant. Gosse gab an, unwissentlich Aufnahmen des Massakers im Internet betrachtet zu haben.
Am zweiten Tag des Prozesses gegen Tarrant sollen insgesamt 26 Überlebende zu Wort kommen und ihre Erklärungen vor Gericht verlesen. Tarrant bekannte sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt schuldig, am 15. März 2019 Muslime attackiert und getötet zu haben.
Tat live auf Facebook übertragen
Bei der Tat wurden 51 Menschen getötet und 50 weitere verletzt. Tarrant übertrug weite Teile des Anschlags live per Helmkamera ins Internet. Bereits zuvor hatte er ein Manifest mit rassistischen und rechtsextremen Parolen ins Internet gestellt und per Mail verschickt.
Brisant an der Causa ist auch, dass die österreichischen Identitären, angeführt von Mastermind Martin Sellner, Verbindungen zum Todesschützen hatten. Dieser überwies der rechtsextremen Gruppierung gar 1.500 Euro.