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Christchurch kauft Bevölkerung Waffen ab

Rund vier Monate nach den Anschlägen auf zwei Moscheen in Christchurch, kaufen die Behörden der Bevölkerung mittlerweile verbotene Waffen ab.

Heute Redaktion
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Sicherheitspolitik mal anders. In Neuseeland hat ein Programm begonnen, in der die Behörden der Bevölkerung illegale Waffen abkaufen. Hintergrund sind die Anschläge auf zwei Moscheen in Christchurch.

Die seit den Angriffen striktere Waffengesetzgebung führte dazu, dass viele Waffen verboten wurden. Diese werden den Besitzern nun von offizieller Stelle abgekauft. Der zuständige Polizeiminister Stuart Nash erklärte es zum Ziel, die gefährlichsten dieser Waffen aus dem Verkehr zu ziehen.

Den Beginn machte die Stadt Christchurch selbst. Bewaffnete Polizisten überwachten die Aktion, bei der 169 Waffeninhaber 224 Waffen und weitere 217 Accessoires abgaben. Sie erhielten dafür insgesamt rund 257.000 Euro.

Insgesamt haben die Waffenbesitzer ein halbes Jahr Zeit, die nunmehr verbotenen Waffen zurückzugeben. Alleine im Verwaltungsdistrikt Canterbury, zu der auch Christchurch zählt, sind 1.415 Waffen von 903 Besitzern zur Abgabe registriert.

Die Höhe der Entschädigung richtet sich nach Modell und Art der Waffe. Erst nach Ablauf der sechs Monate werden die Inhaber für den illegalen Besitz zur Verantwortung gezogen. Die mögliche Höchststrafe danach liegt bei fünf Jahren Haft.

Bei den Anschlägen in Christchurch kamen am 15. März 51 Menschen ums Leben. Der mutmaßliche Rechtsextremist Brenton T plädierte zuletzt auf nicht schuldig. (mr)

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