Österreich

Circus vor dem Aus wird zum Standplatz-Besetzer

Heute Redaktion
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Schlechte Zeiten für den "Circus Safari": Zuerst brechen wegen der Corona-Krise die Einnahmen weg und dann soll er auch noch innerhalb von 48-Stunden den Standplatz räumen.

Die Corona-Krise hat auch den "Circus Safari" massiv getroffen: Seit die Bundesregierung Mitte März Events und Großveranstaltungen wegen der Corona-Pandemie verboten hat, brechen dem Wiener Familienunternehmen die Einnahmen weg. Am Samstag folgte dann die nächste Hiobsbotschaft: Der Grundeigentümer forderte den Circus - nach einer 14-tägigen Schonfrist - auf, innerhalb 48 Stunden (bis Montagfrüh) den Winter-Standplatz zu räumen.

Circus wird zum Standplatz-Besetzer

Im Gespräch mit "Heute" bezeichnet Zirkus-Direktor Benjamin Spindler die Situation als "Desaster" und "Skandal", denn bis jetzt sind sämtliche Regierungshilfen für das Familienunternehmen ausgeblieben. "Ohne spenden der Bevölkerung könnten wir zusperren", betont Spindler. Positiv überrascht ist er von der "Welle der Hilfsbereitschaft" im Grätzel. "Wir bleiben!", betont Spindler angesprochen auf das Räumungs-Ultimatum des Grundstückeigentümers.

Zirkus will nach Corona-Krise wieder durchstarten

Hilfsangebote der Stadt und des Wiener Tierschutzvereins (WTV) hat Spindler abgelehnt. Insbesondere der WTV bot ihm an, seine 62 Tiere (Pferde, Lamas, Kühe, Enten, Hunde etc.) im Tierschutzhaus unterzubringen. Das will der Zirkusdirektor aber nicht. "Meine Tiere abzugeben kommt nicht in Frage", so Spindler, denn er will mit ihnen nach der Corona-Krise wieder durchstarten.

Kritik an Haltungsbedingungen der Tiere

Der WTV bot zwar Hilfe an, "weil es um die Tiere geht", stellte aber gleichzeitig klar "dass wir mit Tieren in der Manege keine große Freude haben", so WTV-Sprecher Oliver Bayer zu "Heute". Kritik an den Haltungsbedingungen hat Anfang April schon der "Verein gegen Tierfabriken" (VGT) geübt. Die "Tiergehege völlig verdreckt" und "mit scharfkantigen Behältnissen zugemüllt", die Esel und Lamas grasen mitten unter rostigen Dosen, alten Motoröl-Behältern und mangelhaft befestigten Metallgittern", so beschreibt der VGT nach einem Lokalaugenschein die Zustände beim "Circus Safari".