Österreich

City-Maut bloß Schröpf-Aktion

Heute Redaktion
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Umweltzonen und City-Maut würden das Problem nur verlagern, nicht lösen! Der Linzer Vizebürgermeister Klaus Luger erteilt diesen Plänen eine klare Absage. Er tritt stattdessen für eine Öffi-Offensive ein und fordert die Zweckbindung der Mineralölsteuer für den Nahverkehr.

Mehr als 100.000 Berufspendler strömen täglich in die Landeshauptstadt. Sie sorgen für ein Verkehrschaos, hohe Abgaswerte und begehrliche Blicke in die Geldbörsen: Die Einführung einer City-Maut könnte bis zu acht Millionen Euro jährlich in die Kassen der Stadt spülen. Verkehrsreferent Klaus Luger (SP) erteilt diesen Spekulationen definitiv  eine Absage: Dies würde zu einer Verlagerung der Umweltbelastung in die Vororte führen, den Handel in der Innenstadt schädigen und einkommensschwächere Schichten benachteiligen! Luger verweist auf Erfahrungen aus Deutschland: Die Umwelteffekte seien gering, zudem dürften dann 48 Prozent der in Oberösterreich zugelassenen Autos nicht mehr in die Landeshauptstadt.

Westring sowie bessere Angebote und Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs brächten der Umwelt mehr: Die zweite Straßenbahnachse durch Linz könnte in sechs Jahren fertig sein! Zudem sei er für eine attraktive Schnellbahn in Richtung Enns sowie die Errichtung von Park-&-Ride-Plätzen weit außerhalb von Linz in Kombination mit Schnellbus-Verbindungen. Das wird kosten, sagt Luger und fordert eine Zweckbindung der Mineralölsteuer für den Ausbau des Nahverkehrs.

Kritik kommt von ÖVP - die SPÖ lasse die Menschen im Stich - und Grünen: Der Westring sei kein Umweltprojekt, das Verkehrsproblem müsse seriös gelöst werden, so Umweltstadträtin Eva Schobesberger.

Gerald Winterleitner