Wien

Club von Martin Ho auf der MaHü ist eine Drogerie

Es klingt wie ein Witz: Der Hidden Club auf der Mahü wurde mit der Genehmigung des Vormieters eröffnet. Dabei handelte es sich um einen Drogeriemarkt…

Thomas Peterthalner
Anrainer um Orf-Journalistin Brigitte Handlos vor dem Hidden Club in der Mariahilfer Straße 36.
Anrainer um Orf-Journalistin Brigitte Handlos vor dem Hidden Club in der Mariahilfer Straße 36.
Helmut Graf

Schon bei der Eröffnung beschwerten sich Anrainer und Anrainerinnen über den "Hidden Club" von Martin Ho in der Mariahilfer Straße 36 (Wien-Neubau). Nun könnte der Disco laut "Kurier" das Aus drohen. Denn was viele nicht wissen – und auch wie ein Witz klingt: Der Club wird mit der Betriebsanlagen-Genehmigung einer ehemaligen Drogeriemarkt-Filiale mit Gastrobereich betrieben. Ho griff darauf zurück, ersparte sich so ein langwieriges Genehmigungsverfahren. In dem abgekürzten Verfahren hatten jedoch die Anrainer kaum ein Mitspracherecht. Die Bewohner ließen sich das nicht gefallen, klagten gegen die "Drogeriemarkt-Disco". Aufgrund des nächtlichen Lärms müsse der Club genauer geprüft werden, argumentierten sie. 

Drogeriemarkt-Disco gefällt Richtern nicht

Zuerst gab das Wiener Verwaltungsgericht Martin Hos Dots-Gruppe recht. Bei dem Club handle sich um ein Geschäft mit Gastrobereich, eine Änderung der Genehmigung sei daher nicht notwendig, hieß es. Doch die Anrainer zogen weiter vor den Verfassungsgerichtshof – und könnten dort die Genehmigung nun zu Fall bringen. Nun wird geprüft ob der dem Entscheid zugrunde liegende Paragraph 359 der Gewerbeordnung gekippt wird.

1/4
Gehe zur Galerie
    Im "Dots – The Hidden Club" zieht sich intensives Rot durch die Räume.
    Im "Dots – The Hidden Club" zieht sich intensives Rot durch die Räume.
    Dots Group

    Fall an einzelne Medien geleakt

    Gegenüber "Heute" zeigt sich die Dots Group "sehr verwundert, dass ein österreichisches Höchstgericht noch nicht veröffentliche Erkenntnisse an einzelne Medien leakt, welche diese Informationen in verknappter Darstellung zur Skandalisierung und Rufschädigung nutzen", heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme an "Heute". "Es besteht klarer Handlungsbedarf der Justizministerin! Dieses Erkenntnis wird erst verschriftlicht und liegt noch nicht vor. Daher kann die Dots Group im Detail dazu nicht Stellung nehmen und kommentiert keine medial kolportierten Gerüchte."

    Entscheidung betrifft alle Lokale 

    "Der Verfassungsgerichtshof urteilt in diesem Fall auch nicht über 'Dots – The Hidden Club' im Speziellen, sondern entscheidet grundsätzlich, ob ein verkürztes Genehmigungsverfahren bei einer gemischt gewidmeten Immobilie zulässig ist. Von diesem Erkenntnis wären 'pro futura' zahlreiche Gastronomiebetriebe in innerstädtischen Lagen betroffen und der behördliche Aufwand würde deutlich erhöht werden."

    Club bleibt ganz normal offen 

    Selbst im Falle einer Gesetzesänderung durch den Verfassungsgerichtshof würde der Club ein neues Genehmigungsverfahren anstreben, für das bereits alle Unterlagen und Gutachten sowie positive behördliche Stellungsnahmen vorliegen. Auch in diesem Fall wäre die Fortführung des Betriebs durch den Gesetzgeber auf bis zu drei Jahre sichergestellt, so ein Sprecher der Dots-Gruppe zu "Heute". Der Betrieb gehe auch jetzt ganz normal weiter. 

    Mehrere Gerichts-Baustellen 

    Auf der Mahü liegt nicht die einzige Baustelle des Promi-Gastronoms: Ein weiteres Verfahren betrifft beispielsweise auch Hos Edel-Pizzeria "404 – don't ask why" am Naschmarkt. Hier eskalierte ein Streit mit dem Vermieter, der den Mietvertrag kündigte. Der Eingang wurde zugemauert. Ein Wiedersehen gibt es auch hier vor Gericht, wir berichteten. 

    1/61
    Gehe zur Galerie
      <strong>23.04.2024: Dieser Milliardär brachte René Benko zu Fall.</strong> Ein Mittagessen mit Logistik-Milliardär Klaus-Michael Kühne war der Anfang vom Ende. Benko bettelte bei dem Deutschen, <a data-li-document-ref="120032711" href="https://www.heute.at/s/dieser-milliardaer-brachte-rene-benko-zu-fall-120032711">kassierte jedoch eine Abfuhr &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120032509" href="https://www.heute.at/s/beaengstigend-flieger-kreiste-stundenlang-ueber-wien-120032509"></a>
      23.04.2024: Dieser Milliardär brachte René Benko zu Fall. Ein Mittagessen mit Logistik-Milliardär Klaus-Michael Kühne war der Anfang vom Ende. Benko bettelte bei dem Deutschen, kassierte jedoch eine Abfuhr >>>
      "Heute"-Montage, Material APA-Picturedesk