Die rot-weiß-roten Techniker reisen in den hohen Norden. Erstmals seit 2019 findet im finnischen Levi wieder ein Männer-Slalom im Weltcup statt, am Tag davor bestreiten die Frauen ihr Rennen im hohen Norden Finnlands, 135 Kilometer nördlich des Polarkreises.
Es ist jedenfalls eine erste Standortbestimmung in der Heim-WM-Saison für Österreichs Star Manuel Feller, immerhin Gewinner der kleinen Kristallkugel im letzten Jahr. Für den Feinschliff trainierten die rot-weiß-roten Ski-Stars zuletzt in der Heimat – im Kanuertal und bei einem kurzen Abstecher auch im Südtiroler Schnalstal. Dabei begrüßten die ÖSV-Techniker auch einen prominenten Trainingsgast: den nun für Brasilien startenden gebürtigen Norweger Lucas Braathen, immerhin nach einem Jahr Pause und dem Verbandswechsel im Sölden-Riesentorlauf Ende Oktober gleich auf den guten vierten Rang gefahren. Und im Slalom wohl noch stärker.
"Braathen fährt gleich schnell wie unsere Schnellsten", verriet Österreichs Männer-Cheftrainer Marko Pfeifer der "Tiroler Tageszeitung". "Er zählt immer noch zu den Besten, war ja nur ein Jahr weg", meinte der Kärntner weiter. Der Brasilianer ist also ein Gradmesser für die rot-weiß-roten Ski-Stars.
Von den österreichischen Technikern dürfe man sich jedenfalls einiges erwarten: "Felli kommt mit der Routine und den Erfolgen", meinte Pfeifer. Michael Matt habe "einen guten Schritt gemacht, hat sich körperlich entwickelt" und sei nun "skifahrerisch auf einem guten Level".
Auch der für die Niederlande startende Marcel Hirscher schnallte zuletzt wieder die Slalomski seiner eigenen Marke Van Deer an und trainierte ebenso im Stangenwald – auf der Reiteralm und am Kitzsteinhorn. Über einen Start in Levi hat der 35-Jährige noch nicht entschieden, obwohl sein Weltcup-Comeback mit Platz 23 im Sölden-Riesentorlauf durchaus solide war.
Nur so viel: Auch für den Slalom in Levi hat Hirscher eine Wildcard vom Ski-Weltverband FIS zugesprochen bekommen und darf damit jedenfalls an den Start gehen. Die Wildcard-Regelund wurde vor dem Saisonstart eingeführt. Ski-Legenden, die nach mindestens zwei Jahren in den Weltcup zurückkehren möchten, erhalten so die Gelegenheit, wieder mit einer guten Nummer antreten zu können. Wildcards sind auf 20 Rennen pro Saison beschränkt. Hirscher würde auch im hohen Norden Finnlands wieder knapp nach den Top-30 an den Start gehen. Ein Antreten gilt jedenfalls als wahrscheinlich, auch weil eine Woche später der Slalom im Tiroler Gurgl über die Bühne gehen soll, sofern die Schneebedingungen passen.