Coach verrät, was bei Liensberger falsch läuft

Mit großen Erwartungen war Liensberger in die Ski-Saison gestartet. Mit Livio Magoni holte die Vorarlbergerin einen echten Star-Coach an ihre Seite, wollte damit endgültig den Sprung ganz nach oben schaffen. Doch der Schuss ging nach hinten los. Es folgten Pleiten, Pech und Pannen – sowie Magonis plötzlicher Abgang im Jänner. Statt um Stockerlplätze zu fahren geht es für Liensberger nun oft um die Qualifikation für den zweiten Durchgang.

Was läuft falsch beim einstigen Supertalent? Mathias Berthold, früher Chefcoach beim ÖSV, soll die 25-Jährige als Mentalcoach wieder in die Spur bringen. Auf "ServusTV" meint er: "Sie hat eine sehr harte Saison hinter sich, der Trainerwechsel hat nicht so funktioniert, wie sie sich das vorgestellt hat. Sie ist eine unglaubliche Perfektionistin. Entweder sie hat nicht verstanden, was der Trainer verlangt, oder man hat sie falsch gecoacht."

Für Liensberger gehe es jetzt in erster Linie darum, mit dem eigenen Kopf fertig zu werden. "Für sie ist Skifahren jetzt unglaublich kompliziert, es ist schwer geworden. Sie versucht, alles richtig zu machen. Dann kommt aber ganz viel Denken bei ihr dazu. Skifahren ist aber ein einfacher Sport, man soll da nicht alles kompliziert machen. Es braucht Zeit, das wieder aus dem Kopf heraus zu bekommen", so Berthold.

Er sieht die ÖSV-Athletin ebenso gefordert wie ihre Betreuer: "Sie darf sich nicht von der Situation beherrschen lassen und muss einfach daran arbeiten, da wieder heraus zu kommen. Skifahren ist insgesamt ein Einzelsport, aber man lebt ihn als Team." Berthold glaubt selbst fest daran, dass sie an frühere Glanzzeiten anschließen kann. Der Mentalcoach beteuerte im ORF-Interview: "Ich lass’ sie jetzt nicht im Stich. Im Training haben wir ganz gute Sachen gesehen. Was im Rennen nichts bringt, da möchte man auf den Punkt da sein. Das gelingt ihr noch nicht. Das ist ein Prozess. Jetzt müssen wir dranbleiben, dann wird das passen."