Genuss

Cola lässt Hoden wachsen und Hormone verrückt spielen

Der Konsum von Cola hat viele Auswirkungen auf den Körper. Nun haben Forschende neue – und recht unerwartete – Folgen ausgemacht.

Laut einer Studie aus China lässt Cola die Hoden wachsen – zumindest bei Mäusen.
Laut einer Studie aus China lässt Cola die Hoden wachsen – zumindest bei Mäusen.
Getty Images/iStockphoto

Cola ist nicht gerade dafür bekannt, ein gesundes Getränk zu sein. Unmengen an Zucker machen sie zur Kalorienbombe. Und auch die Light- oder Zero-Versionen machen es nicht besser. Denn die Zuckerersatzstoffe können die Darmflora schädigen. Und die künstlichen Süßstoffe sind Gift für die Zähne, wie Schweizer Forschende im Jahr 2019 nachwiesen.

Von einer weiteren, bislang unbekannten Folge von erhöhtem Cola-Konsum berichten nun Forschende der Northwest Minzu University in China. Wie sie im Fachjournal "Acta Endocrinol" schreiben, kann der regelmäßige Konsum zu einem erhöhten Testosteronspiegel und Hodenwachstum führen – zumindest bei Mäusen.

Deutlich größere Hoden nach 15 Tagen

Für die Studie verordneten die Forschenden männlichen Mäusen eine spezielle 15-tägige Getränke-Diät. In der einen Gruppe bekamen die Tiere nur Wasser zu trinken. In den anderen bekamen die Mäuseriche jeweils unterschiedliche Mengen an Coca-Cola oder Pepsi-Cola zu trinken. Die Tiere wurden regelmässig gewogen. Zudem wurden der Testosteronspiegel und der Umfang der Hoden gemessen.

Ergebnis: Die Mäuse, die ausnahmslos Cola getrunken hatten, hatten nach 15 Tagen deutlich größere Hoden. Zudem war bei ihnen die Konzentration von Serumtestosteron deutlich angestiegen. Die Forschenden schreiben, dass "der Konsum von Coca-Cola und Pepsi-Cola die Hodenentwicklung fördern und die Testosteronausschüttung steigern kann".

Der Untersuchung zufolge könnten die beobachteten Auswirkungen auch auf männliche Menschen zutreffen. "Unsere Ergebnisse bilden die wissenschaftliche Grundlage für ein umfassendes Verständnis der Wirkungen [kohlensäurehaltiger Getränke] und ihrer Mechanismen auf die Entwicklung und die Fortpflanzungsfunktionen des Menschen, aber auch zur Vorbeugung von Funktionsstörungen der Prostata und Krebs", schreiben die Autoren der Studie.

Andere Studien, andere Ergebnisse

Männer mit Kinderwunsch sollten deshalb nun aber nicht literweise Cola trinken. Das Team weist weiter darauf hin, dass das Ergebnis im Widerspruch zu früheren Studien steht. Eine Arbeit aus dem Jahr 2010, für die 2.500 Männer über vier Jahre hinweg untersucht worden waren, hatte gezeigt, dass die Spermienmenge um 30 Prozent abnimmt, wenn täglich ein Liter Cola konsumiert wird.

Sieben Jahre später kam eine andere Forschungsgruppe im «Nutrition Journal» zu dem Schluss, dass Cola-Konsum bei Männern die Fruchtbarkeit und die Spermienqualität und -beweglichkeit reduziert. Dazu wurden Daten von fast 20’000 Probanden ausgewertet.

Auswirkungen auch auf Frauen

In einer anderen Studie aus dem Jahr 2017 kamen Forschende zu dem Ergebnis, dass sich Cola-Konsum auch auf das Reproduktionssystem von Frauen negativ auswirkt. Dies, weil Cola und andere kohlensäurehaltige Getränke den Hormonspiegel und Eisprung bei Frauen beeinflussen können. Auch Schwangere sollten bei Cola zurückhaltend sein.

Zwar enthält die koffeinhaltige Limonade von Coca-Cola anders als in der Anfangszeit kein Kokain mehr. Aber 2012 wurden bei umfangreichen Tests von Coca-Cola-Getränken in Frankreich bis zu zehn Milliliter Alkohol pro Liter gefunden.

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