Life

Computerspiele sollen bei Therapien helfen

Spiele sollen in Zukunft bei der Behandlung und dem Verständnis von Erkrankungen eine maßgebliche Rolle spielen. Zwei Vorreiter.

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Eine von vier Personen leidet, laut Daten der WHO, an psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Panikattacken, bipolaren Störungen und Schizophrenie. Nur ein Drittel entscheidet sich für eine Behandlungsform.

Hier sollen nun Spiele ins Spiel kommen. Diese sollen einerseits eine Unterstützung bei Therapieformen darstellen und andererseits, die Situation, in der sich Betroffene befinden, begreifbar machen. Was Videospiele allen anderen Medien voraushaben, ist die eigene Erfahrbarkeit.

Bei "Hellblade" leidet die Protagonistin unter Psychosen

Das Spieleentwickler-Studio Ninja Theory hat gemeinsam mit dem Psychiater Paul Fletcher von der Cambridge Universität

„The Insight Project" geschaffen. Dort erforschen sie, wie Spiele die mentale Gesundheit verbessern können. Bei Phobien sind bereits virtuelle Realitäten im Einsatz.

"Hellblade" kann den Zustand einer Psychose verstehbar machen. Die Welt verändert sich je nach der psychischen Verfassung der Protagonistin. Diese hört immer wieder Stimmen, die durcheinander sprechen. Um realistisch zu simulieren, wie Betroffene die reale Welt erleben, hat das Studio im Vorfeld Erkrankte befragt und um ihre Darstellung gebeten.

Bei "Fractured Minds" wird eine Angststörung erfahrbar gemacht

Die Entwicklerin Emily Mitchell gewann mit 17 Jahren den Young Game Designers Award. Mit ihrem Spiel "Fractured Minds" schilderte sie den Kampf gegen die eigene Krankheit. Innerhalb von neun Monaten brachte sie sich das Programmieren des Spiels bei und entwarf alles in Eigenregie. Sie möchte damit Menschen mit einer Angststörung, an der sie selbst leidet, helfen. Sie selbst hat die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen glauben, die Erkrankung sei eine Erfindung. So wie Computerspiele ihr immer geholfen haben, möchte sie auch anderen helfen und zu mehr Verständnis und Aufklärung animieren.

Mehr zum Thema