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Conchita Wurst erntet viel Lob unserer EU-Politiker

Heute Redaktion
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Bild: Heute.at-Montage

Der Sieg von Conchita Wurst beim Eurovision Song Contest polarisiert und war auch bei der Hangout-Elefantenrunde von "Heute" und whatchado mit den neun Spitzenkandidaten der EU-Wahl eines der großen Themen. Es gab Lob und Respekt. Doch nicht jeder kann dem Sieg der Toleranz etwas abgewinnen. Obwohl selbst FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache Conchita nach einem Fast-Shitstorm gratulierte.

Conchita nach einem Fast-Shitstorm gratulierte.

In zwei Wochen geht die EU-Wahl am 25. Mai über die Bühne. Das Finale des Wahlkampfs ist angelaufen und wurde durch den Sieg von Conchita Wurst beim Eurovision Song Contest in Kopenhagen um ein Thema reicher.

Denn der Kampf gegen Intoleranz und für mehr Rechte Homosexueller ist auf EU-Ebene nach wie vor ein wichtiges politisches Kapitel. Umso mehr freute sich auch der Großteil der neun Spitzenkandidaten der antretenden Parteien bei der EU-Wahl über den international breit anerkannten und beachteten Erfolg Österreichs.

"Signal für noch mehr Respekt"

Dem Kampf für mehr Rechte Homosexueller auf EU-Ebene soll in der kommenden Legislaturperiode ein nicht unwesentlicher Raum gewidmet werden. "Das Diskriminierungsverbot ist bereits ein wichtiges Grundrecht in Europa. Der Erfolg von Conchita Wurst ist ein sehr erfolgreiches Signal für noch mehr Respekt", sagte etwa ÖVP-Spitzenkandidat Othmar Karas im "Heute"-Hangout.

SPÖ-Frontmann Eugen Freund schloss sich diesem Befund Großkoalitionär an: "Ich bin begeistert, allen - egal welchen Geschlechts oder Ausrichtung - muss geholfen werden." Harald Vilimsky von der FPÖ wich einer klaren Antwort zum Sieg von Wurst aus. Er hält eine Stärkung der Grundrechte Homosexueller nicht für nötig. "Mein Ziel ist es, mich verstärkt für die Familien einzusetzen", sagte Vilimsky.

"Ein ganz toller Erfolg"

Besonders emotional war der Sieg Conchitas für Ulrike Lunacek von den Grünen, lebt sie doch in einer lesbischen Partnerschaft. "Das ist ein ganz toller Erfolg. Der Mut Conchitas muss geschätzt werden. Ich sage das als offen lesbische Frau. Wir brauchen eine Strategie gegen Homophobie in Europa. Die Freiheit von Angst wird sich durchsetzen."

Auch für Angelika Werthmann vom BZÖ ist der Sieg Wursts ein "hervorragender Erfolg" gegen Diskriminierung. Schließlich lebe auch der BZÖ-Obmann Gerald Grosz in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft. Für Angelika Mlinar von den NEOS war Wurst schon "eine Siegerin, bevor sie den Song Contest gewonnen hat. Sie hat den Mut, gegen Ausgrenzung und für Vielfalt aufzutreten. Wurst ist eine Vorreiterin für ein freies Leben."

Stadler sieht "Fremdschämen"

Nicht in den Jubelchor mit einstimmen wollte Ewald Stadler von den Rekos. Der Kandidat der Reformkonservativen muss sich sogar "Fremdschämen". Stadler geht sogar noch weiter: "Das ist mega-peinlich und keine Referenz für Österreich. Für mich ist das eine Debatte, die zu den Orchideen-Themen zählt. Es ist vielmehr nötig, Familien zu stärken."