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Corona-Krise: Conte erklärt ganz Italien zur Sperrzone

Giuseppe Conte ergreift nun drastische Maßnahmen. Aufgrund der Corona-Epidemie hat Italiens Premierminister ganz Italien zur Sperrzone erklärt.

Heute Redaktion
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Conte erklärt ganz Italien zur Sperrzone: Sämtliche Reisen werden verboten und Veranstaltungen abgesagt. Die Einschränkungen, welche die Regierung am Wochenende für den Norden bestimmt hat, werden nun auf das ganze Land ausgeweitet.

"Wir werden die Epidemie besiegen"



Ministerpräsident Giuseppe Conte sagt, er werde dazu umgehend ein Dekret unterschreiben. Die Maßnahmen sollen ab Dienstag gelten. Demnach sollen alle öffentlichen Versammlungen verboten werden. Die Menschen sollen nun zu Hause bleiben, sofern sie nicht zur Arbeit müssen oder dringende Angelegenheiten zu erledigen haben. Der öffentliche Verkehr werde in Betrieb bleiben.

"Wir müssen alle auf etwas verzichten. Wir werden die Epidemie besiegen, wenn wir noch drastischere Maßnahmen zum Schutz unserer Bürger ergreifen. Wir schaffen keine rote Zone, sondern ganz Italien wird zur geschützten Zone", kündigte Conte an. Schulen, Kindergärten und Universitäten bleiben bis zum 3. April geschlossen.

Rund 60 Millionen Menschen sind von den Maßnahmen betroffen. "Es wird keine roten Zonen mehr geben (...). Es wird eine einzige Schutzzone Italien geben", sagte Conte. Einer der Gründe der Entscheidung dürfte auch sein, dass viele Menschen aus den Sperrgebieten im Norden vor Beginn der Kontrollen in den bisher weniger betroffenen Süden geflohen waren.

Unklar ist noch, was die neue Regelung für Ausländer in Italien und die verbliebenen Touristen genau bedeuten. Jedoch konnten Touristen auch bisher aus den Sperrzonen im Norden ausreisen. Allerdings hatten Fluglinien ihre Verbindungen in den Norden zusammengestrichen oder ganz ausgesetzt. An den Grenzen sollen Einreisende nach Italien kontrolliert werden.

463 Tote in Italien

In Italien ist die Zahl der Toten und Infizierten im Zuge der Coronavirus-Epidemie weiter angestiegen. 9.172 Infektionen wurden inzwischen erfasst, das sind fast 1.800 Fälle mehr als am Vortag, wie aus den Zahlen des Zivilschutzes am Montag hervorgeht.

Die Zahl der Toten erhöhte sich von 366 auf 463, davon allein 333 in der Lombardei mit ihrer Metropole Mailand. 724 Patienten sind wieder genesen. 440 Personen liegen in der Lombardei auf der Intensivstation, das sind 41 mehr als am Sonntag. 1.248 Personen befinden sich in Heimquarantäne.