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Die verrückteste Koch-Simulation der Welt im Test

Simualtionen müssen keine trockene Angelegenheit sein. "Cook, Serve, Delicious! 3?!" ist aktuell das wohl verrückteste Koch-Videospiel der Welt.

Rene Findenig
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    Die Story von "Cook, Serve, Delicious! 3?!" (PC, Xbox One und Nintendo Switch sowie bald auch PlayStation 4) ist schnell erzählt.
    Die Story von "Cook, Serve, Delicious! 3?!" (PC, Xbox One und Nintendo Switch sowie bald auch PlayStation 4) ist schnell erzählt.
    Vertigo Gaming Inc.

    Die Story von "Cook, Serve, Delicious! 3?!" (PC, Xbox One und Nintendo Switch sowie bald auch PlayStation 4) ist schnell erzählt. Im Jahr 2042 ist Amerika von einem Krieg gebeutelt und der Teragon Tower mit unserem Lokal "Cook, Serve, Delicious" ist in Schutt und Asche gelegt. Nachdem uns zwei Roboter aus den Trümmern ziehen, wandeln wir ihr Fahrzeug zum Food Truck um, rekrutieren die Roboter als Küchengehilfen und versuchen nun, mobil groß aufzukochen.

    Spannender ist das Gameplay der nicht ganz ernstzunehmenden Simulation, in der wir in ganz Amerika über 200 verschiedene Gerichte aufkochen können. Nach Teil 1 der Game-Serie im Jahr 2012 und Teil 2 im Jahr 2017 bleibt auch Teil 3 der Tradition treu: Während Grafik und Story eher einfach gestrickt sind, macht das Spiel vieles wieder mit seinem Charme, dem witzigen Gameplay und durchaus fordernden Aufgaben wieder wett.

    Gameplay hat sich geändert

    Wobei das Gameplay im Gegensatz zu den Vorgängern nun fast völlig neu ist, da das Geschehen nicht mehr stationär in einem Lokal, sondern mobil auf der Straße stattfindet, und entsprechend Kunden an mehreren Stationen einer Strecke bedient werden wollen. Bedeutet: Je nach Anzahl der wartenden Kunden an einem Standort und der abzufahrenden Strecke müssen vor Ort die Kunden bedient und während der Fahrt die Speisen vorbereitet werden.

    Zwar haben wir mit unseren zwei Roboter-Begleitern auch gleich zwei automatisierte Servierkräfte, die der Spieler per Knopfdruck auf die Gäste loslassen kann, weniger hektisch ist der Titel aber nicht geworden. Vor allem deswegen, weil die Zahl der wartenden Kunden nun gewaltig gestiegen ist. Aus dem Gäste-Management ist nun vielmehr ein Speisen-Management geworden: Der Spieler muss entscheiden, wie viele und welche Speisen vorbereitet werden, um sie noch warm servieren zu können.

    Gestalterische Freiheit hat gelitten

    Auch sonst hat sich einiges geändert: Mussten in den Vorgängern noch zwischen den Koch-Aufgaben Toiletten geputzt und Geschirr gespült werden, wird dies im dritten Teil gegen geplatze Reifen am Food Truck samt Radwechsel und Saboteure, die das Fahrzeug beschädigen wollen, getauscht. Das funktioniert gut und passt auch perfekt zum Street-Food-Design. Verzichtet wurde auf den Sandbox-Modus, bei dem man das Lokal immer weiter ausbauen konnte. Dafür gibt es nun mehrere Modis, in denen man selbst Speisekarten zusammenstellt und versucht, die vorgegebenen Gerichte innerhalb eine Strecke auf die Teller zu bringen.

    Was recht simpel klingt, hat einen genialen Hintergrund: Da die Speisekarten fast ohne Auflagen so anspruchsvoll oder -los wie gewünscht zusammengestellt werden können, können sich sowohl Anfänger als auch Profis ihren eigenen Schwierigkeitsgrad bestimmen. Erst spät fügt der Titel zusätzliche Herausforderungen hinzu, die dann auch für eine automatisch stetig steigende Herausforderung sorgen. Was allerdings etwas schmerzt: So ausführlich wie in den Vorgängern die Restaurants lässt sich der Truck im dritten Teil nicht mehr gestalten. Gerade einmal einige Sticker und Designs gibt es.

    Die verrückteste Koch-Simulation der Welt

    Technisch und inhaltlich darf man vom Indie-Titel keine Glanzleistung erwarten. Die erstmals wirklich vorhandene Story bleibt trotz Videosequenzen und eher mauer Sprachausgabe recht seicht, der Soundtrack nach wenigen Minuten eher nervig als begleitend. Seltsam ist auch, dass die Story auf einen großen Krieg in den USA fokussiert, in den Levels davon aber recht wenig zu sehen ist. Dafür sind die alten Stärken auch hier wieder das Hauptargument des Spiels: Viel spielerische Freiheit, jede Menge liebenswürdige Hektik und ein riesiger Berg von Speisen, der zubereitet werden darf.

    Picture

    Bei den Levels und den Inhalten ist der Titel gar so gewaltig, dass der Spielspaß selbst nach dreistelliger Stundenzahl noch abwechslungsreich ist. "Cook, Serve, Delicious! 3?!" ist völlig zurecht die verrückteste Koch-Simulation der Welt, die sowohl Simulations-Fans, als auch all jenen Spielern Spaß machen wird, die witzig-hektische Gute-Laune-Games mit Dutzenden Gameplay-Elementen und auch einigen taktischen Komponenenten mögen. Allerdings muss man dabei auch bereit sein, einige technische Mankos ausblenden zu können.