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Cornelius Obonya im Talk am "CopStories"-Set

Heute Redaktion
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Das Etablissement "Hot Box" passt gut zu den 37 Grad Außentemperatur beim Lokalaugenschein am "CopStories"-Set in Wien-Ottakring, die leicht bekleideten Bordsteinschwalben auch. Mittendrin: Cornelius Obonya, derzeit Zuhälter und Jedermann in Personalunion. Ein Gespräch über Urinstinkte, Auflehnung, ein Leben im Überfluss und den Macho im Ehrenmann.

Das Etablissement "Hot Box" passt gut zu den 37 Grad Außentemperatur beim Lokalaugenschein am "CopStories"-Set in Wien-Ottakring, die leicht bekleideten Bordsteinschwalben auch. Mittendrin: , derzeit Zuhälter und Jedermann in Personalunion. Ein Gespräch über Urinstinkte, Auflehnung, ein Leben im Überfluss und den Macho im Ehrenmann.

"Heute": Von der Salzburger High Society in die Wiener Unterwelt. Wo genau beginnt die geistige Metamorphose?

Cornelius Obonya: "Morgens beim Aufwachen. Ich beginne, mich reinzufühlen in das, was ich hier tue." 

"Heute": Was tun Sie hier?

Obonya: Ich spiele Berischer, einen klassischen Zuhälter, der gerne groß rauskommen will und das im großen Stil plant." 

"Heute": Beide lieben Geld, tragen Goldketterl und halten sich Gespielinnen. Steckt nicht in Jedermann ein bisschen Berischer?

Obonya: "Natürlich. Bei allen, die aufs große Geld gehen, gibt’s nur zwei Wege: den ehrlichen des guten Geschäftsmannes und eben die schiefe Bahn. Der Grat dazwischen ist schmal. Ich wüsste nicht, ob ich noch alle Regeln befolgen würde, wenn ich plötzlich auf der Straße landen würde. Das geht schnell. Ich will fressen und überleben." 

"Heute": Kennen Sie die Grausamkeit der Straße überhaupt? Als behüteter Jesuitenschüler …

Obonya: "Nein, ich kenne Not zum Glück nicht. Aber ich habe sie mir für meine Rolle mit Streetworkern angeschaut." 

"Heute": Ihre Bekanntschaft mit der Polizei beschränkt sich also auf den Polizeiball?

Obonya: "Nein, da war ich nie. Aber vor der Kamera durfte ich ein echtes SEK-Team führen. Tolle Menschen, da gehört Mut dazu." 

"Heute": Was war Ihre persönliche Revolte, Ihre Initiation?

Obonya: "Ich wollte mit 17 aus der Schule raus und auf die Schauspielschule. Das habe ich ganz einfach erpresst, indem ich Fehlstunden gesammelt habe." 

"Heute": Wo regt sich im Ehrenmann Obonya der Strizzi?

Obonya: "Naja, man will schon auch manchmal gerne der Macho sein, der Anweisungen gibt. Aber in einer funktionierenden Partnerschaft, wie ich sie lebe, funktioniert das eben so nicht. Da hat jemand etwas dagegen, und das ist auch gut so."

Staffel 4 der "CopStories" läuft voraussichtlich 2016 im ORF, bis Ende August lockt "Jedermann" nach Salzburg.