Die Corona-Zahlen steigen jetzt wieder ordentlich an. Vor allem die Varianten KP.3 und KP.3.1.1 sorgen zum Schulbeginn laut Experten auch in Wien für eine deutlich erhöhte Virusaktivität. In der Vorwoche waren 1.834 Wiener wegen einer Covid-Infektion im Krankenstand, eine Woche zuvor waren es noch 1.651 Fälle.
"Die Herbstwelle rollt an, es gab bereits in den letzten Wochen eine Zunahme der Fälle. Je nach Wetterlage rechnen wir mit einem Peak in vier bis sechs Wochen", so Arschang Valipour, Vorstand der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie an der Klinik Floridsdorf vor kurzem zu "Heute".
Laut dem Experten liegen derzeit in Wien 40 Patienten im Krankenhaus, ein Corona-Kranker muss noch immer auf der Intensivstation behandelt werden. Besonders gefährlich ist Covid für Menschen mit chronischen Erkrankungen: "Covid ist dann oft der Auslöser für eine Verschlechterung dieser Erkrankungen", so der Facharzt.
Trotz steigender Zahlen ist eine Maskenpflicht in Wien aber derzeit kein Thema, das meinte auch Bürgermeister Michael Ludwig (SP) im "Heute"-Interview. "Aber natürlich kann man den Menschen nur empfehlen, überall dort, wo viele Menschen zusammenkommen, zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln oder auch in einer Arztordination, von sich selbst aus auch eine Maske zu tragen." Die aktuelle Corona-Welle sei um mehrere Wochen früher gekommen, als erwartet, so Ludwig.
Was die Therapie von Covid-Infektionen angeht, zeigt sich Facharzt Valipour optimistisch: "Derzeit haben wir nur zwei Behandlungsoptionen: Paxlovid und eine anti-virale Infusions-Therapie. Bei Paxlovid kann es allerdings zu Interaktionen mit anderen Präparaten kommen. In den nächsten sechs bis 12 Monaten sollen aber neue anti-virale Medikamente auf den Markt kommen, die Hoffnung geben", so der Arzt.