Niederösterreich

Corona-Cluster – keine Besuche in Justizanstalt erlaubt

Wegen der hohen Infektionszahlen sind Besuche in der Justizanstalt Hirtenberg ausgesetzt. Zum Ausgleich findet Videotelefonie statt.
Erich Wessely
15.02.2022, 19:11

Die aktuelle Coronakrise macht auch vorm Häfen nicht Halt. Es ist eine sehr herausfordernde Zeit – sowohl für die in den Justizanstalten tätigen Bediensteten auch für die Insassen. "Die Bediensteten leisten auch unter diesen erschwerten Bedingungen jeden Tag einen wesentlichen Beitrag zur Resozialisierung der Insassen und der Sicherheit der Bevölkerung", heißt es seitens des Justizministeriums.

Der tägliche Umgang mit den strengen Schutzmaßnahmen bedeute einen aufwändigeren Alltag für alle  Strafvollzugsbediensteten. "Trotz der hohen Infektionszahlen ist man bestrebt den Alltag in der Justizanstalt so gut es geht weiterhin aufrechtzuerhalten", so eine Sprecherin des Justizministeriums auf "Heute"-Anfrage.

Regelmäßige Desinfektion

Aufgrund der hohen Infektionszahlen mussten aber Besuche vorübergehend ausgesetzt werden. Zum Ausgleich gibt es die "Videotelefonie". Insassen, die in den Betrieben tätig sind, seien überdies regelmäßig zu testen. "Auch seitens des chefärztlichen Dienstes des österreichischen Strafvollzuges wurden diese Maßnahmen als zweckmäßig und zielführend erachtet. Es wird ferner für eine regelmäßige Desinfektion gesorgt, das Betreten der Quarantäneabteilungen ist nur in voller Schutzausrüstung zulässig. All dies bedeutet einen erheblichen Mehraufwand für die Bediensteten und die Notwendigkeit, sich deutlich öfter als unter normalen Umständen auf neue Gegebenheiten einstellen zu müssen", betont die Sprecherin.

Trotz dieser weitreichenden Maßnahmen wurden mit Stand 14. Februar "52 Insassen der JA Hirtenberg positiv getestet. Unter den Bediensteten sind derzeit 14 positive Fälle zu verzeichnen.  Auch in der JA St. Pölten sind derzeit 33 erkrankte Insassen und ein erkrankter Bediensteter zu verzeichnen", heißt es seitens des Ministeriums.

Maßnahmen nach positiven Tests

Nach dem Bekanntwerden der ersten Corona-Erkrankungen seien die positiv getesteten Insassen unverzüglich in den eigens eingerichteten Isolationsabteilungen bzw. in ihren Hafträumen abgesondert worden, die Kontakte seien in Abstimmung mit der zuständigen Gesundheitsbehörde nachverfolgt und für eine großflächige Testung aller Insassen gesorgt worden, um mögliche weitere Infektionen rasch erkennen zu können. Eine Überstellung von Insassen fand laut Ministerium nicht statt.

Offenbar gibt es aber eine unterschiedliche Datenlage. Laut dem Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SP) wurden am Mittwoch insgesamt 85 Fälle in der Justizanstalt Hirtenberg gezählt. Am 14. Februar sollen es 118 gewesen sein.

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