Wirtschaft

Corona gefährdet 100.000 Jobs im heimischen Handel

Rund ein Drittel aller Jobs im Handel seien in Österreich durch die Corona-Pandemie gefährdet. Diese alarmierende Zahl nennt der Handelsverband.

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Wen kann der Onlinehandel aller retten?<br>
Wen kann der Onlinehandel aller retten?
picturedesk.com/EXPA/Stefanie Oberhauser

Statista & Handelsverband haben sich in einer Ende November veröffentlichten Studie mit den Auswirkungen von Corona im heimischen Handel auseinandergesetzt. In Zeiten der Krise bewertet mehr als ein Drittel der für die Studie befragten Experten die aktuelle Situation des österreichischen Einzelhandels negativ, wobei insbesondere die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen Sorgen bereiten. Optimistischer ist man bei der Bewertung des eigenen Unternehmens. Mehr als die Hälfte der Experten sind mit der Situation des eigenen Betriebs in der Krise einigermaßen zufrieden und erwarten zumindest mittelfristig eine positive Umsatzentwicklung.

Unzufrieden zeigt sich der heimische Einzelhandel hingegen insbesondere mit der Reaktion der Europäischen Union auf die Pandemie (-32% im Zufriedenheitsindex). Auch die aktuelle wirtschaftliche Lage bleibt angespannt: "Der heimische Einzelhandel musste heuer seit dem ersten COVID-Lockdown im März einen deutlichen Rückgang der Kundenfrequenz von 22 Prozent verkraften. Auch die Liquidität der Betriebe verschlechterte sich im Zuge von Corona branchenübergreifend dramatisch", erläutert Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will die Studienergebnisse.

Onlinehandel als (einziger) Rettungsanker

Zwar bleibt das eigene Ladengeschäft für die meisten Händler der wichtigste Verkaufskanal, doch der Trend in Richtung Digitalisierung und E-Commerce wurde durch Corona stark befeuert. Nahezu alle befragten Unternehmen betreiben einen eigenen Webshop, jedoch weniger als die Hälfte schon länger als sieben Jahre. Im Onlinehandel wird die starke Konkurrenz am Markt als größte Herausforderung gesehen (67%).

In puncto Digitalisierung sehen die Händler vor allem die GAFA (Google, Apple, Facebook, Amazon) als treibenden Akteure, die auch die Einführung neuer Technologien und Vertriebswege forcieren. "Die Rolle des österreichischen Einzelhandels wird in diesem Zusammenhang zurückhaltend bewertet. Aus Sicht der Experten mangelt es insbesondere an Ressourcen, Zeit und Knowhow, um die Digitalisierung hierzulande erfolgreicher zu implementieren. Immerhin ein Zehntel der heimischen Betriebe sehen sich als Trendsetter, welche die digitale Transformation aktiv und branchenübergreifend mitgestalten", sagt Studienautorin Ann-Kathrin Kohl von Statista.

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