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Datenschützer warnen vor Videochat-Software "Zoom"

Heute Redaktion
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Durch die Coronakrise und das vermehrte Arbeiten im Home Office entstand ein wahrer Run auf die Videokonferenz-Software der US-Firma Zoom. Nun gerät das Programm wegen erheblicher Sicherheitsmängel immer mehr in die Kritik.

Die Corona-Krise und die Maßnahmen der Regierungen auf der ganzen Welt zwingen zahlreiche Menschen dazu, daheim im Home Office zu arbeiten. Die plötzlich hohe Nachfrage nach einer Videokonferenz-Software führte zu einem Rund auf die gleichnamige App der US-Firma Zoom. Nun gerät das Programm wegen erheblicher Sicherheitsmängel immer mehr in die Kritik.

Wie unter anderem "Golem.de" bereits in der vergangenen Woche berichtete, soll Zoom heimlich detaillierte Informationen von iPhone-Nutzern an Facebook weitergegeben haben. Die Firma reagierte daraufhin mit einem Update, das das Problem beheben sollte.

Zoom erklärte, dass "keine Informationen und Aktivitäten im Zusammenhang mit Besprechungen wie Teilnehmer, Namen und Notizen" gesammelt worden seien. Lediglich Daten zum verwendeten Gerät, wie etwa Modell, Betriebssystem, Bildschirmgröße oder Speicher seien weitergeleitet worden.

Leck gewährte Zugriff auf Millionen Webcams

Damit ist aber noch nicht jede Kritik ausgeräumt. Speziell die Webversion von Zoom soll weitere problematische Funktionen aufweisen. Wie etwa der Sicherheitsspezialist Mike Kuketz feststellte, fließen während einer Videokonferenz zahlreiche Nutzerdaten an diverse Trackingdienste, darunter Google, Yahoo oder Linkedin.

2019 sorgte eine Sicherheitslücke in der Zoom-Software für Aufsehen. Durch sie konnte auf die Webcams von Millionen von Nutzern zugegriffen werden – und das sogar noch nachdem die Software entfernt worden war. Zoom reagierte daraufhin mit einem gemeinsam mit Apple entwickelten Patch, der den unerlaubten Zugriff künftig verhindern sollte.

Die US-Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF) kritisiert außerdem bestimmte Funktion der Zoom-App: Vorgesetzte können bei Zoom etwa die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden tracken. Sie erhalten eine Nachricht, wenn ein Gesprächspartner das Zoom-Fenster für 30 Sekunden nicht mehr im Fokus hat.

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