Kärnten

Nachbarn in Sorge: Quarantäne-Brecher narren Polizei

Die Anrainer einer Klagenfurter Siedlung sind besorgt: Zwei Nachbarn sollen mit dem Coronavirus infiziert sein, aber die Quarantäne ignorieren.

Roman Palman
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Polizeibeamte der Wiener Bereitschaftseinheit mit Schutzmaske. Symbolbild
Polizeibeamte der Wiener Bereitschaftseinheit mit Schutzmaske. Symbolbild
picturedesk.com/APA/Hans Klaus Techt

Zwei Corona-Kranke tanzen offenbar seit Tagen ihren besorgten Nachbarn und den Behörden der Kärntner Landeshauptstadt auf der Nase herum. Wie die "Kronen Zeitung" berichtet, sollen sich zwei Bewohner einer Siedlung im Ausland mit Sars-CoV-2 infiziert haben. Nach positiven Testergebnissen stehen sie unter selbstüberwachter Heimquarantäne. Eigentlich.

Denn dem Bericht zufolge, soll das Paar auf die Einhaltung derselben ganz und gar nicht bedacht sein. Nachbarn wollen die Infizierten bereits mehrmals beim Einkaufen beobachtet haben. Die Verunsicherung ist scheinbar groß. "Wir fühlen uns nicht geschützt", werden Anrainer zitiert. Bereits mehrere Male habe man deshalb auch schon die Polizei gerufen.

"Haben sie stets zu Hause angetroffen."

Soweit kann die Polizei den Sachverhalt laut "Krone" auch bestätigen: "Wir waren in dieser Angelegenheit schon mehrmals tätig", so ein Sprecher der Exekutive. Mehrfach sei man verständigt worden, weil sich die Infizierten im Freien aufgehalten haben oder mit dem Auto weggefahren sein sollen. Allerdings konnte man dies den Verdächtigen bislang nicht nachweisen, wie der Polizist weiter erklärt: "Bei unseren Überprüfungen haben wir die beiden aber stets zu Hause angetroffen."

Und so konnten die Uniformierten auch nicht mehr tun, als den mutmaßlichen Quarantäne-Brechern sinnbildlich auf die Finger zu klopfen. "Wir haben sie über die geltenden Regeln aufgeklärt und sie ermahnt, sich daran zu halten", so der Beamte abschließend. Die Anrainer der Siedlung fordern nun strengere Kontrollen, um eine mögliche Übertragung des Virus in der Nachbarschaft zu verhindern.

"Strafrechtlich relevantes Delikt"

"Wer positiv getestet ist und die Quarantäne bricht, der begeht ein Strafrechtsdelikt und hat mit deutlich härteren Strafen zu rechnen", hatte schon Kanzler Kurz vor knapp zwei Wochen nachgeschärft. "Das ist keine Kleinigkeit, das ist keine Verwaltungsüberschreitung, sondern das ist ein strafrechtlich relevantes Delikt und das wird auch dementsprechend hart sanktioniert." Bei einem Verstoß stehen demnach Strafen von bis zu 1.450 Euro im Raum.