Wien
Corona: Jeder Zweite steckt sich bei der Familie an
Jeder Zweite steckt sich bei einem Familienmitglied mit Corona an, jeder Fünfte beim Job. Auch Reiserückkehrer stellen eine Gefahr dar.
Brauchen wir bald auch zu Hause einen Babyelefanten und Maskenpflicht? Die Auswertung der Wiener Infektionszahlen von 1. bis 8. August würde dafür sprechen: 424 der 18.159 in diesem Zeitraum durchgeführten Tests waren positiv (Anmerkung: am Sonntag kamen 75, am Montag 35 neue Fälle dazu). Und fast jeder Zweite (47,9 Prozent) steckte sich im Untersuchungszeitraum bei einem Familienmitglied an, knapp jeder Fünfte beim Job (19,3 Prozent).
Auch Reiserückkehrer (7,8 Prozent) sind eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Pflegewohnhäuser (1,9 Prozent), Schulen und Kindergärten (0,2 Prozent) sowie medizinisches Personal (0,2 Prozent) spielten nur eine untergeordnete Rolle. 55 Prozent der Neuerkrankten waren Männer, die meisten positiven Fälle gab es in der Altersgruppe 20 bis 29 (122, 28,8 Prozent). Kinder (0 bis 9) machten nur 4,5 Prozent (19 Fälle) der positiv Getesteten aus.
Fast die Hälfte der Erkrankten haben keine Symptome
Brisant: 173 der Erkrankten (40,8 Prozent) hatten keine Symptome, waren also ansteckend, ohne es zu wissen. Getestet wurden sie, weil Wien eine eigene Teststrategie fährt, wonach alle direkten Kontaktpersonen auch geprüft werden.
So wurden von 1. bis 8. August 305 Neuerkrankungen (71,9 Prozent) entdeckt, die Betroffenen waren aber bereits in Quarantäne. Die Fälle nach Bezirk will Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) weiterhin nicht ausweisen. Sie hätten "keine Aussagekraft", würden "sogar für noch mehr Verwirrung sorgen", heißt es.