Wirtschaft

Corona lässt BIP um 3 Prozent schrumpfen

Auf Grund der Coronavirus-Pandemie ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) alleine im ersten Quartal 2020 um 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr geschrumpft. 

Michael Rauhofer-Redl
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Die Wirtschaftskrise zeigt sich u.a. an diesem Bild: Eine menschenleere Kärntner Straße in Wien.
Die Wirtschaftskrise zeigt sich u.a. an diesem Bild: Eine menschenleere Kärntner Straße in Wien.
Picturedesk/APA

Wie das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO am Freitag bekannt gegeben hat, sank die österreichische Wirtschaftsleistung gemessen am ersten Quartal des Vorjahres um ganze 2,9 Prozent. Gegenüber dem Vorquartal ist das Minus etwas kleiner (-2,6 Prozent). Besonders der Konsum der privaten Haushalte sowie die Wertschöpfung im Einzelhandel zeigten sich schwächer. Auch Industrie und Bauwirtschaft erlitten infolge der COVID-19-Pandemie und der Maßnahmen zu deren Eindämmung Wertschöpfungseinbußen.

Wie das WIFO in einer Aussendung mitteilt, handelt es sich bei den Angaben bereits um die zweiten Berechnungen für das erste Quartal dieses Jahres. Auf Grund der aktuellen Situation sind allerdings auch diese Zahlen "als vorläufig zu betrachten und mit Unsicherheiten verbunden". 

Auswirkungen auf Wirtschaft größer, als 2008

Im ersten Quartal 2020 lag die heimische Wirtschaftsleistung nach den aktuellen Berechnungen um 2,9 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Gegenüber der Vorperiode sank das BIP um 2,6 Prozent (Kenn­zahl laut Eurostat-Vorgabe). Damit wurde das Ergebnis der Schnellschätzung (‑2,7 Prozent im Vorjah­resvergleich bzw. ‑2,5 Prozent im Vorquartalsvergleich) von Ende April leicht nach unten revidiert.

Wie das WIFO berichtet, sind die Auswirkung der Coronavirus-Pandemie auf die Wirtschaft "deutlich kräftiger", als bei der globalen Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise, die im Spätherbst 2008 ausbrach. "Ein BIP-Rückgang dieser Größenordnung ist zu Beginn einer Krise in Friedenszeiten außergewöhnlich. Das rasante Tempo des Einbruchs zeigt sich besonders deutlich in den saisonbereinigten Werten im Vor­quartalsvergleich", heißt es. 

Die aktuelle Wirtschaftskrise betrifft freilich nicht nur Österreich. Im europäischen Vergleich ist Österreich sogar noch einigermaßen glimpflich davongekommen. Das lassen jedenfalls die Vergleichszahlen vermuten. Denn im Euro-Raum und in der EU sank das saisonbereinigte BIP um ganze 3,8 bzw. 3,3 Prozentpunkte. 

So entwickelte sich das BIP im Vergleich zu den Vorjahren.
So entwickelte sich das BIP im Vergleich zu den Vorjahren.
WIFO

Auch Ex- und Importe betroffen

In Österreich wurden die Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie ab Mitte März gesetzt. Diese zogen einen wirtschaftlichen Einbruch in der zweiten Märzhälfte nach sich, wel­cher den gesamtwirtschaftlichen Verlauf im abgelaufenem Quartal 2020 maßgeblich bestimmte. Das in der Schnellschätzung Ende April gezeichnete Bild, der sektoralen Betroffenheit der heimischen Wirt­schaft, wurde in der aktuellen Rechnung bestätigt.

Vor dem Hintergrund der weltwirtschaftlichen Betroffenheit durch die COVID-19-Pandemie wurden auch die Exporte im ersteb Quartal eingeschränkt (‑4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Das be­trifft sowohl die Waren (‑5,1Prozent) als auch die Dienstleistungen (‑2,3 Prozent). Die Importe sanken um 4,9 Prozent, sodass der Außenhandel einen minimal positiven Beitrag zur BIP-Veränderung erzielte.

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