Wirtschaft

Corona: Manager hamstern jetzt eigene Aktien

Österreichs Manager decken sich gerade mit Aktien ihrer eigenen Firma ein - sie sind günstig zu haben. Was dahinter steckt...

Heute Redaktion
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Die New Yorker Börse. (Symbolbild)
Die New Yorker Börse. (Symbolbild)
Bild: picturedesk.com

Die Coronakrise hat auch die Börsen in Panikmodus versetzt. Die Kurse rasseln in den Keller, viel Geld wird gerade verloren. Einige nutzen die Talfahrt an den Börsen jedoch auch aus - wie die Zeitung "Die Presse" am Mittwoch berichtet.

Manager kaufen eigene Aktien

Es gibt nämlich einige heimische Vorstände und Manager, die dieser Tage Hunderttausende Euro in ihre eigenen Aktien investieren. Der Kurs ist derzeit günstig. Eine andere Art von Hamsterkauf, sozusagen.

Die Gründe dafür können vielfältig sein. Um den Kurs ein bisschen zu stützen. Um ein Signal an andere Investoren zu senden. Oder um generell zu zeigen: Man glaubt an das eigene Unternehmen, man glaubt daran, dass es wieder aufwärts gehen wird. Und wenn das dann tatsächlich eintritt, ergibt sich ein schöner Gewinn aus den jetzt billig gekauften Anteilen.

Wer kauft?

Wer also hat sich diese Überlegungen womöglich gemacht und zugeschlagen? Da ist zum Beispiel Uniqa-Aufsichtsrat Burkhard Gantenbein, der sich 5.000 Stück Aktien zum Durchschnittspreis von 6,48 Euro gesichert hat. Uniqa-Aktien sind derzeit so billig wie seit einem Jahr nicht mehr.

Die Chefs bei Wienerberger haben noch heftiger zugeschlagen. Vorständin Solveig Menard-Galli kaufte zweimal: Anfang März erstand sie Aktien um etwa 20.000 Euro, ein paar Tage später dann um nochmal 33.000 Euro.

Auch der dortige Vorstandsvorsitzende Heimo Scheuch deckte sich ein: Er investierte schon Ende Februar knapp 239.000 Euro und bekamm 10.000 Aktien. Er war vielleicht etwas zu früh dran: Das Papier ist seitdem weiter gefallen und kostet derzeit nur noch 13 Euro pro Stück. Der Aufsichsratschef von Wienerberger, Peter Johnson, ist ebenfalls einer, der zugeschlagen hat. Er nahm 100.000 Euro in die Hand.

Beim Faserhersteller Lenzing geht es ähnlich zu. Vorstandsvorsitzender Stefan Doboczky kaufte sich vor gut einer Woche 3.000 Stück Aktien seines Unternehmens, gab dafür rund 147.000 Euro aus. Der Durchschnittspreis der Aktien lag zum Zeitpunkt seines Kaufs bei 48,9 Euro, aktuell kostet die Aktie etwa 40 Euro.

3.000 Aktien um rund 117.000 Euro (nur mehr 39 Euro pro Stück) sicherte sich weiters das Vorstandsmitglied Stephan Sielaff am Montag.

Meldungen über solche Käufe werden als "Eigengeschäfte von Führungskräften" auf der Homepage der Österreichischen Kontrollbank veröffentlicht. Im Februar waren die Käufe im Vergleich zum Jahr davor noch gering, im März wurden hingegen sieben Mal so viele Transaktionen wie im Vorjahreszeitraum gemeldet.

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