Niederösterreich

Corona-Nazi-Vergleich sorgt für heftige Kritik

Die ÖVP kritisiert zwei Facebook-Postings eines FPÖ-Gemeinderats aus Schweiggers (Zwettl). Darauf vergleicht er Bundeskanzler Kurz mit Hitler.

Tanja Horaczek
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Diese Fotomontage von Kurz postete FPÖ-Gemeinderat Niko Steinberg.
Diese Fotomontage von Kurz postete FPÖ-Gemeinderat Niko Steinberg.
Screenshot_FPÖFails/FPÖ Schweiggers

Der nächste FPÖ-Eklat rund um ein Corona-Nazi-Vergleichs Posting auf Facebook. Wie "Heute" berichtete sorgte erst ein Corona-Nazi-Vergleich in Bischofstetten (Melk) für Aufsehen.  Für neuerlichen Ärger sorgen zwei Postings des FPÖ-Gemeinderats Niko Steinberg aus Schweiggers (Zwettl). Er bastelte eine Fotomontage von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) auf der er ihn mit Adolf Hitler vergleicht. „Der linke ist Tod, der Rechte sollte endlich gestoppt werden“, schrieb Steinberg dazu und fügte noch ein Totenkopf-Emoji dazu. Ein weiteres Bild zeigt einen Judenstern, darin steht „Nicht geimpft“. Und darüber: „Die Jagd auf Menschen kann nun wieder beginnen.“

Steinberg: "Hab jetzt Angst um meinen Arbeitsplatz."

Beim Posting von Steinberg selbst steht: „Die Geschichte wiederholt sich.“ Diese Bilder postete der Lokalpolitiker auf der FPÖ Seite Schweiggers. Laut NÖN sagte der Mandatar zu dem Vorfall: "Das Posting war überzeichnet und auch unglücklich. Ich wollte damit vor einer drohenden Diktatur in der Gegenwart warnen." Steinberg erhielt zahlreiche Hass-Postings und fürchtet sich - laut eigener Aussage - um seinen Arbeitsplatz.

ÖVP-Generalsekretär fordert sofortigen Ausschluss

Gar nicht darüber lachen konnte ÖVP-Generalsekretär Axel Melchior. Er forderte nach Veröffentlichung des Posting auf der Seite "FPÖ Fails", den sofortigen Ausschluss von Steinberg. „Seit Herbert Kickl innerparteilich die Macht übernommen hat, scheint die FPÖ die Abgrenzung zum rechtsextremen Rand komplett aufgegeben zu haben“, schreibt Melchior in seiner Aussendung. Der Parteimanager kritisiert weiter: "Erst vor wenigen Wochen wurden Mitglieder der Identitären Bewegung in FPÖ-Parteifunktionen gewählt, woraufhin Kickls Vertrauter, Generalsekretär Michael Schnedlitz, öffentlich erklärte, dass sich die FPÖ nicht länger von der rechtsextremen Organisation distanzieren wolle. Nun duldet die FPÖ-Spitze einen niederösterreichischen Gemeinderat, der auf der Facebook-Seite seiner Ortspartei unseren Bundeskanzler mit Hitler-Vergleichen diffamiert und die Verbrechen des Nationalsozialismus mit den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie vergleicht.“

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