Gesundheit

Experte behauptet, dass Corona-Pandemie bis 2024 dauert

Auch wenn wir alle der Meinung waren, dass sich bald das Licht am Ende des langen Corona-"Tunnels" zeigen würde, ein Epidemiologe ist anderer Ansicht. 

Christine Kaltenecker
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Laut einem Experten haben wir noch nicht einmal die Hälfte hinter uns.
Laut einem Experten haben wir noch nicht einmal die Hälfte hinter uns.
Getty Images/iStockphoto

Der gebürtige Grieche Nicholas Christakis, Epidemiologe und Soziologe an der Yale-Universität ist der Meinung, dass wir noch nicht einmal die Hälfte der nervenaufreibenden Pandemie hinter uns haben. Noch bis 2024 müssen wir mit Einschränkungen und Maßnahmen rechnen. Mit der Züricher Zeitung sprach er ganz offen, weshalb uns die Pandemie noch lange begleiten wird.

Sein neues Buch mit dem Titel "Apollo’s Arrow" geht in der Seuchengeschichte bis in die griechischen Sagen zurück und erzählt, wie wir in die Pandemie hinein- und auch wieder herauskommen würden. Christakis erwähnt natürlich lobend, dass wir großes Glück hätten, da wir erstmals in der Lage sind, innerhalb weniger Monate einen Impfstoff zu entwickeln - die Maßnahmen bleiben aber dieselben wie bei unseren Vorvätern: Isolierung und Masken.

Viren passen sich nicht an unseren Zeitplan an

Auch zu der Maßnahmen-müden Bevölkerung äußert er sich sehr emotionslos, da Pandemien zur Menschheitsgeschichte einfach dazu gehören würden und wir diesen Feind niemals völlig bezwingen können. Das nächste Virus könnte ein Viertel der Weltbevölkerung auslöschen, denn ein Mikroorganismus kümmert sich nicht um unsere persönlichen Befindlichkeiten.

Die menschliche Arroganz

Menschen neigen dazu, größere Probleme gerne zu ignorieren und die Arroganz "alles heilen zu können" sei denkbar unpassend. Auch hat der Großteil unserer Generation keine Erinnerung an Seuchen oder Kriege, weshalb solche Ereignisse immer gerne im Zusammenhang mit dem Leugnen und Verneinen stehen. 

"Es gibt diesen makabren Witz unter Ärzten: Jede Blutung hört irgendwann auf, spätestens, wenn der Patient tot ist".

Das wenig Tröstliche, dass Christakis gegenüber der Züricher Zeitung von sich gab, war, dass es sehr wohl gelingen kann, eine Bevölkerung gegen das Pathogen immun zu machen, auch wenn nicht jeder Einzelne immun ist, wie beispielsweise bei den Masern. Bei dem Covid-19 Virus liegt die Schwelle zur Herdenimmuninät bei 50-60 Prozent. Wenn diese erreicht würde, hätte das Virus die größte Macht eingebüßt. Doch dann geht es erst richtig los...

Christakis spricht von 3 Phasen:

Phase I:

Der Impfstoff ist da und mindestens 50 Prozent der Bevölkerung muss davon überzeugt werden, sich auch impfen zu lassen. Christakis geht hier davon aus, dass dies Anfang 2022 global der Fall sein könne. 

Phase II:

In Phase I leben wir nach wie vor mit den strengen Maßnahmen wie Isolierung, Masken, Reisverboten etc. Bei Phase II spricht Christakis von einem "biologischen Schock", den wir nun erstmal hinter uns lassen können um den entstandenen "Dreck" wegzuräumen. Er zieht hier Vergleiche zu einem Tsunami - das Wasser ist abgelaufen, aber alles ist kaputt. Keine schöne neue Welt, sondern ein baufälliges System wird sich vor uns ausbreiten, das im Laufe der nächsten zwei Jahre einmal repariert werden muss, um wieder zu funktionieren.

Phase III:

Ende 2023, oder Anfang 2024 soll die postpandemische Phase beginnen. Erst dann finden wir in die "Normalität" zurück und können uns laut dem Epidemiologen auf die "goldenen Zwanziger" freuen, vorausgesetzt eine neue Variante des Virus' stürzt uns nicht abermals ins Unglück.