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Corona-Patientin hatte 50 Tage lang Fieber

Heute Redaktion
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Der Krankheitsverlauf des Coronavirus beträgt bei den meisten Infizierten um die zwei Wochen. Nun gibt es Berichte, von Patienten, die das Virus nach mehreren Wochen nicht losgeworden sind.

Das Coronavirus ist, was den Krankheitsverlauf und die Symptome anbelangt, eine unberechenbare Krankheit: So gibt es Patienten mit schweren Symptomen, die ins Spital müssen; Infizierte, die lediglich Grippesymptome aufweisen; Patienten, die gar nicht bemerken, dass sie sich mit dem Virus ansteckten. Und nun gibt es auch eine weitere Gruppe von Infizierten, bei denen das Virus nicht – wie angenommen – nach zwei Wochen auskuriert ist. Diese Gruppe wird mehrere Wochen immer wieder in Wellen von Krankheitssymptomen heimgesucht, wie "Stern.de" berichtet.

So auch die US-Amerikanerin Kate Porter, die 50 Tage lang Fieber hatte. Porter hatte sich im März mit dem Virus angesteckt. Die aktuellen Tests fallen jedoch negativ aus. "Einen Nachmittag fühle ich mich großartig und denke: Heute kann ich lesen und ich werde die Wäsche machen. Nur kurze Zeit später kommt die Müdigkeit und das Fieber aber wieder zurück", so die 35-Jährige gegenüber dem US-Newsportal "NBC".

"Es ist furchteinflößend"

In den USA sowie in Großbritannien berichten zahlreiche Personen von ähnlichen Krankheitsverläufen. Zwei Monate nach den ersten Symptomen fühle sich Andrew Dumont immer noch schlapp und leide unter Kurzatmigkeit. Er sei sogar in der vergangenen Woche zweimal in der Notaufnahme gewesen. Die Ärzte konnten jedoch keine Entzündungsherde ausmachen und schickten den 32-Jährigen nach Hause. "Es ist furchteinflößend, weil man mehr oder weniger zu Hause alleine gelassen wird und versucht, sich zu therapieren."

Da es sich beim Coronavirus um eine neue Krankheit handelt, sei noch vieles unklar. Auch die Gründe, warum die Krankheit so unterschiedlich verlaufe, so Dr. Philip Gothard vom Londoner Krankenhaus für Tropenkrankheiten. "Manche Patienten haben durchgehend Husten und wir entdecken auch immer mehr, dass Müdigkeit und Erschöpfung sich über fünf, sechs Wochen hinziehen."

Diese Erkenntnisse teilt Tim Spector vom King's College, auch wenn die bis anhin erfassten Daten zeigten, dass die Krankheit im Durchschnitt zwölf Tage dauere. "Wir bekommen immer mehr Berichte von Menschen, bei denen die Symptome viel länger anhalten, teils 30 Tage oder mehr." Je mehr Daten man dazu habe, desto besser könne man verstehen, warum gewisse Personen so starke und langanhaltende Symptome aufweisen, so Spector.