Gesundheit

Corona raubt Österreichern halbes Jahr Lebenserwartung

Die neue Bevölkerungsprognose zeigt: Corona raubte den Österreichern kostbare Lebenszeit. Der Ausländeranteil wird bis 2080 um 50 Prozent steigen.

Leo Stempfl
Teilen
Österreichs Bevölkerung wird immer älter, wächst Dank Zuwanderung aber trotzdem.
Österreichs Bevölkerung wird immer älter, wächst Dank Zuwanderung aber trotzdem.
picturedesk.com/Georges Schneider

Österreichs Bevölkerung wächst und altert. Dieser Prozess wird sich auch künftig fortsetzen, wie aus der von Statistik Austria veröffentlichten Bevölkerungsprognose hervorgeht. Demnach dürfte die Bevölkerungszahl Österreichs im Jahr 2022 die Neun-Millionen-Marke erreichen und bis 2040 um 6 Prozent auf 9,47 Mio. wachsen, bis 2080 schließlich um 11 Prozent auf 9,94 Mio.

"Österreichs Bevölkerung wächst. Der Sprung über die Neun-Millionen-Grenze steht kurz bevor. Österreich wird aber auch immer älter. Die Lebenserwartung hat in den letzten Jahrzehnten massiv zugenommen. Die Covid-19-Pandemie hat diesen langfristigen Trend allerdings zwischenzeitlich ausgebremst: Im Jahr 2020 ist die Lebenserwartung um ein halbes Jahr zurückgegangen", sagt Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Wanderungsgewinne übertreffen prognostizierte Geburtendefizite

Der erwartete Bevölkerungszuwachs ist ausschließlich auf Wanderungsgewinne von jährlich rund 30.000 Personen zurückzuführen. Damit setzt sich ein langjähriger Trend fort: Seit der Jahrhundertwende ist die Einwohnerzahl Österreichs vor allem durch Wanderungsüberschüsse gestiegen. Zur Volkszählung 2001 zählte Österreich erstmals knapp über 8 Mio. Einwohnerinnen und Einwohner, im Jahresdurchschnitt 2010 waren es 8,36 Mio. Bis 2020 ergab sich eine weitere Zunahme um 6,6 Prozent auf 8,92 Mio.

Allerdings dürfte in den kommenden Jahren die Zahl der Sterbefälle über die Zahl der Geburten steigen, da die starken Geburtsjahrgänge des Babybooms der 1950er und 1960er Jahre ins Pensionsalter wechseln. Die Geburtenbilanz wird somit negativ. Dennoch sind künftig weitere Anstiege wahrscheinlich, da die prognostizierten Wanderungsgewinne die Verluste aus der Geburtenbilanz übertreffen werden.

Stärkstes Bevölkerungswachstum im Pensionsalter

Die Bevölkerung der Generation 65+ wird weiterhin zahlen- und anteilsmäßig stark an Gewicht gewinnen. Seit heuer leben österreichweit mehr Personen im Alter von 65 und mehr Jahren als unter 20-Jährige. Der Anstieg der Lebenserwartung sollte nach dem Corona-bedingten Rückgang 2020 um 0,5 Jahre wieder auf den langfristigen Pfad zurückfinden.

Die Zahl der im Ausland geborenen Bevölkerung Österreichs wird unter der Annahme fortgesetzter internationaler Zuwanderung künftig weiterhin zunehmen. 2020 lebten im Bundesgebiet 1,78 Mio. Menschen, die nicht in Österreich zur Welt kamen, das entspricht 20 Prozent der Gesamtbevölkerung. Bis zum Jahr 2040 steigt ihre Zahl der Prognose zufolge auf 2,25 Mio. (+26 Prozent), bis 2080 schließlich auf 2,69 Mio. (+50 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2020).

Der Osten Österreichs wächst am stärksten

Das für Österreich prognostizierte Bevölkerungswachstum um 11 Prozent bis 2080 wird sich regional sehr unterschiedlich verteilen. Überdurchschnittlich starke Zuwächse sind in Wien zu erwarten. Auf die Bundeshauptstadt entfällt mehr als ein Drittel der internationalen Zuwanderung nach Österreich. Wien wird laut Prognose im Jahr 2026 – wie zuletzt am Beginn des 20. Jahrhunderts – die Zwei-Millionen-Marke überschreiten.

In Kärnten ist hingegen – wie in vergangenen Jahren – mit leichten Bevölkerungsverlusten zu rechnen, wodurch die Einwohnerzahl in absehbarer Zeit hinter Salzburg zurückfallen sollte. Salzburg sollte dadurch zum bevölkerungsmäßig sechstgrößten Bundesland aufsteigen. Neben Wien wird auch für Niederösterreich ein überdurchschnittliches Bevölkerungswachstum prognostiziert, während die Trends in Salzburg und in der Steiermark unter dem Bundesschnitt liegen.

Die erwarteten Bevölkerungsentwicklungen im Burgenland (leicht überdurchschnittlich) sowie in Oberösterreich, Tirol und Vorarlberg (geringfügig unterdurchschnittlich) entsprechen weitgehend dem prognostizierten Bundestrend.

1/63
Gehe zur Galerie
    <strong>25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko.</strong> Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. <a data-li-document-ref="120033251" href="https://www.heute.at/s/kein-auto-kein-haus-so-lebt-rene-benko-120033251">Die Details &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033229" href="https://www.heute.at/s/jetzt-droht-beliebtem-lebensmittel-das-bittere-aus-120033229"></a>
    25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko. Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. Die Details >>>
    EXPA / APA / picturedesk.com