Tirol

"Corona-Security" droht Passanten mit Geldstrafen

In Innsbruck flog ein umtriebiger "Corona-Security" auf: Er drohte Passanten und forderte Geld von ihnen. Die Polizei sucht nach weiteren Opfern.

Rene Findenig
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In Innsbruck sorgte ein angeblicher Corona-Security für Aufregung.
In Innsbruck sorgte ein angeblicher Corona-Security für Aufregung.
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Eine 24-jährige Österreicherin brachte den Fall ins Rollen: Sie war bereits am 3. November zu Fuß in der Innsbrucker Innenstadt unterwegs, als sie von einem Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma, der mit seinem Dienstfahrzeug unterwegs war, angesprochen wurde. Dieser teilte der Frau mit, dass sie mit einer Strafe von 350 Euro rechnen müsse, da sie sich wegen der "Lockdown-Bestimmungen" strafbar gemacht hätte.

"Die Frau verlangte von dem Mann, die Polizei hinzuzuziehen, woraufhin der Mann die Frau einschüchterte und sagte, dass es dann sicher eine Anzeige geben würde. Als er sich die Daten der 24-Jährigen notieren wollte, um sie später für die Begleichung der Strafe zu kontaktieren, ging die Frau weg. Nachdem die Frau Anzeige bei der Polizei erstattete, konnten durch umfangreiche Erhebungen ein Beschuldigter, ein 25-jähriger Österreicher, sowie zwei weitere Opfer ausgemittelt werden.

Polizei sucht weitere Opfer

Zwei 24-jährige Frauen, beide deutsche Staatsbürgerinnen, waren am 9. September gegen 1 Uhr mit ihren Fahrrädern in der Altstadt unterwegs, als sie ebenfalls von demselben Mitarbeiter, der wieder mit seinem Dienstfahrzeug unterwegs war, angehalten wurden. Er warf den beiden vor, ohne Licht unterwegs zu sein und dass sie nun dafür 100 Euro bezahlen müssen. Nachdem die beiden Frauen kein Bargeld bei sich hatten, nahm der Securitymitarbeiter die Daten auf und vereinbarte, dass er sich telefonisch für die Geldübergabe melden würde.

Durch sein Auftreten und der Drohung die Polizei hinzuzuziehen oder eine Anzeige zu erstatten, hat der Mann die beiden Radfahrerinnen massiv eingeschüchtert, weshalb sie sich mit der Vorgangsweise einverstanden erklärten. Zu einer telefonischen Kontaktaufnahme oder Geldübergabe kam es aber bei keinem der Opfer. Der Mann zeigte sich bei der Einvernahme nicht geständig. Es ergeht der Aufruf an weitere Opfer, sich bei der Polizei Innsbruck Hötting zu melden.

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