Wien

Corona: Stadtrat Hacker warnt vor Lockdown im Herbst

Corona-Infizierte müssen künftig nicht mehr in Quarantäne. Eine FFP-2-Maske in der Öffentlichkeit reicht als Schutz. Aus Wien kommt heftige Kritik!

Thomas Peterthalner
Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SP).
Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SP).
Helmut Graf

Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SP) hat das von der Bundesregierung geplante Aus für die Quarantäne scharf kritisiert, warnte am Dienstag eindrücklich davor: "Ich halte das für einen falschen Weg, den die Bundesregierung da einschlägt", so Ludwig.

Hohe Zahlen nach dem Sommer

Der Bürgermeister verwies auf die hohen Fallzahlen im Sommer und auf eine vermutlich noch angespanntere Corona-Situation im Herbst, nachdem viele aus dem Urlaub zurückgekehrt sind. In Wien werden auch nach wie vor die meisten Corona-Tests durgeführt, nämlich 70 Prozent von allen in ganz Österreich. Durch den bundesweiten Rückgang bei den Tests gebe es eine hohe "Dunkelziffer", so Ludwig: "Von daher ist es wichtig, einen vorsichtigen, umsichtigen Kurs im Pandemiemanagement weiterzuführen."

Lockdown im November

Heftige Kritik kommt auch vom Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SP). Er befürchtet, dass spätestens im November der nächste Lockdown drohe, weil die Krankenhäuser überlastet sind. "Das Theater für Herbst und Winter ist vorprogrammiert", so Hacker im Gespräch mit der Austria Presse Agentur (APA). "Spätestens im September fliegen uns die Zahlen um die Ohren." Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) habe die Situation als besorgniserregend eingestuft. "Nur wir bilden uns ein, es besser zu wissen", so Hacker zur APA.

Kein eigener Weg in Wien

Die Stadt Wien werde sich aber den Vorgaben des Bundes anschließen. Strengere Quarantäne-Regeln würden schon aufgrund der 300.000 täglichen Pendler aus dem Umland keinen Sinn machen. Unterstützung kommt vom Vize-Klubchef der SPÖ, Jörg Leichtfried. "Die Bundesregierung betritt beim Corona-Management konsequent den falschen Weg. Statt faktenbasierte und verantwortungsvolle Maßnahmen zu setzen und eine stringente Vorbereitung für den Herbst zu treffen, taumelt sie mit rein politisch motivierten, höchst falschen Entscheidungen von einer Corona-Welle in die nächste. Damit gefährden ÖVP und Grüne die Gesundheit aller Österreicher und fahren Österreichs Wirtschaft und Arbeitswelt an die Wand."

Wichtig wäre es, das Infektionsgeschehen weiterhin kontrollieren zu können, Vorbereitungen für den Herbst zu treffen und dabei vor allem Aspekte wie die Erhöhung der Impfbereitschaft oder die Teststruktur einzubeziehen.

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