Niederösterreich
Paar wurde wegen lästigem Makler zu „Corona-Sündern“
Ein Vermögensberater soll wegen eines Hauskaufes eine Frau (34) und deren infizierten Freund besucht und mit der 34-Jährigen zur Bank gefahren sein.
Wie streng Exekutive und Judikative mit Covid-Sündern derzeit umgeht, zeigt ein Fall aus dem Raum St. Pölten.
Paar in Quarantäne
Ein 23-Jähriger und eine 34-Jährige lebten gemeinsam in einer Wohnung, sie hegten den Wunsch, ein eigenes Haus zu kaufen. Doch der 23-Jährige infizierte sich mit Covid-19 und bekam einen Absonderungsbescheid. Als Kontaktperson musste auch logischerweise die 34-Jährige in Quarantäne.
Dennoch soll der 23-Jährige den Vermögensberater in die Wohnung gelassen haben. In der Folge soll die 34-Jährige laut Anklage mit dem Makler zur Bank gefahren sein. Alle drei kassierten eine Anzeige wegen Nichteinhaltung der Coronabestimmungen.
"Makler drängte so"
Vor Gericht in St. Pölten meinte die 34-Jährige: „Unser Makler hat so gedrängt. Er wusste, dass mein Partner positiv war, meinte aber, wir müssten die Sache dringend abwickeln.“ Der Vermögensberater war sich kaum einer Schuld bewusst, meinte nur: „Die Masken bringen ohnedies nichts.“
Wegen des Vergehens der vorsätzlichen Gefährdung durch übertragbare Krankheiten fasste der vorbestrafte 23-Jährige sechs Monate bedingt sowie 4.500 Euro Geldstrafe, der Makler zehn Monate bedingt aus (nicht rechtskräftig). Die 34-Jährige kam mit 800 Euro Geldbuße im Rahmen einer Diversion davon.