Wien

Corona-Verdacht: Lehrerin saß noch in Schulkonferenz

Wegen eines Coronaverdachts musste eine Wiener Volksschule an Tag 1 der Wiederöffnung geschlossen werden. Eine Lehrerin hatte "hohes Fieber" gezeigt und kurz vor seiner Krankschreibung an einer Konferenz teilgenommen.

Roman Palman
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    Die katholische Privatvolksschule des Schulcampus Antonigasse (Wien-Währing) musste am 18. Mai wegen eines Coronaverdachts geschlossen werden.
    Die katholische Privatvolksschule des Schulcampus Antonigasse (Wien-Währing) musste am 18. Mai wegen eines Coronaverdachts geschlossen werden.
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    Montag, 7.30 Uhr früh, haben sich die "Ereignisse überschlagen" – Wie Sonja Wegleitner, die Pressesprecherin der Privatschulen der Erzdiözese Wien, gegenüber "Heute" bestätigte, musste die katholische Privatvolksschule im Schulcampus Antonigasse (Währing) bereits am ersten Schultag nach dem Corona-Shutdown wegen eines Coronaverdachtsfalls wieder ihre Tore schließen.

    Jetzt wurden neue Details des Falles bekannt: Wie "Heute" erfuhr, soll es sich bei dem Corona-Verdachtsfall um eine Lehrerin handeln. Die Pädagogin hatte noch am Freitag an einer Lehrerkonferenz teilgenommen und sich daraufhin am Samstag krankschreiben lassen. Privatschulen-Sprecherin Wegleitner konnte das zwar nicht bestätigten, erklärte aber, dass die betreffende Person Symptome wie "hohes Fieber" zeige. Die Behörden seien informiert, ein Testergebnis und damit Gewissheit wird noch am Nachmittag erwartet. 

    Eine Wienerin hatte Montagmorgen öffentlich harsche Kritik am Vorgehen der Schulleitung geäußert: "Zwei Monate Vorfreude. Wir stehen vor der Volksschule und werden wegen eines Verdachtsfall wieder nach Hause geschickt", schrieb PR-Beraterin Christina Aumayr auf Twitter. 200 Kinder hätten ihren Angaben zufolge vor dem Gebäude wieder umdrehen müssen. Die Eltern seien zu spät über die Schließung informiert worden, beklagt Aumayr weiter.

    Nicht alle erhielten Warnung

    Etwas weniger dramatisch wird die Situation von Seiten der Schulstiftung der Erzdiözese Wien dargestellt: Alle von der Schließung betroffenen Eltern seien Montagfrüh eiligst über das Onlinelearing-Tool "Schoolfox" informiert worden. Persönliche Anrufe bei hunderten Familien seien aufgrund der knappen Zeit nicht möglich gewesen. Das führte dazu, dass offenbar nicht alle die Warnung rechtzeitig erhalten hatten.

    Rund ein Dutzend Schüler samt Begleitpersonen sei aber von Direktorin Andrea Zöchmeister persönlich am Eingang abgefangen und nach Aufklärung über die Lage weggeschickt worden. Von Menschenmassen und Kindern, die unbeaufsichtigt abgewiesen wurden, könne aber keine Rede sein, so Sprecherin Wegleitner im Gespräch mit "Heute".