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So hilft die Donau mit, Wien weiter zu versorgen

Heute Redaktion
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Die Donau als europäischer Wasserweg spielt eine entscheidende Rolle bei der Versorgung Wiens mit Gütern. Zudem entlasten Güterschiffe, wie hier in der Schleusenanlage beim Kraftwerk Altenwörth (NÖ), die Versorgung mit Lkw.
Die Donau als europäischer Wasserweg spielt eine entscheidende Rolle bei der Versorgung Wiens mit Gütern. Zudem entlasten Güterschiffe, wie hier in der Schleusenanlage beim Kraftwerk Altenwörth (NÖ), die Versorgung mit Lkw.
Bild: via donau/Johannes Zinner

Die Schifffahrt ist neben dem Lkw-Verkehr ein wichtiger Transportweg für die Stadt Wien. Und die Donau als "Versorgungsstraße" ist gesichert, wird versprochen.

In Krisenzeiten sind durchgängige Lieferketten für Waren von entscheidender Bedeutung. Güter des täglichen Bedarfs, landwirtschaftliche und industrielle Rohstoffe sowie andere Basisprodukte müssen sicher und planbar ins Land geliefert werden können. Die Donauschifffahrt bietet hier freie Kapazitäten und kann – mit geringem personellen Aufwand und meist fernab von dicht besiedelten Gebieten – dazu beitragen, dass die aktuellen Staus im grenzüberschreitenden Lkw-Verkehr reduziert werden können.

Donau als natürlicher und effizienter Transportweg

Aufgrund der Fähigkeit, große Mengen in einer Schiffseinheit zu transportieren, ist das Binnenschiff besonders für die Versorgung von Österreich mit trockenen und flüssigen Massengütern geeignet. So können beispielsweise Basisrohstoffe für die Nahrungsmittelindustrie wie Getreide und Ölsaaten, Futtermittel für die Viehzucht sowie Düngemittel für die Landwirtschaft effizient per Binnenschiff transportiert werden. Auch Mineralölprodukte wie Benzin, Diesel und Rohöl sowie Rohstoffe für die industrielle Produktion werden über die Donau geliefert.

Dabei leistet die Donau einen wichtigen Beitrag, den man auf den ersten Blick nicht gleich erkennt. So ist der Fluss etwa entscheidend bei der Anlieferung zu Apotheken und Spitälern. Grund: Seit Ausbrechen der Corona-Krise stellt der Nahrungsmittel- und Industriegüterkonzern Agrana das am Standort Pischelsdorf im Bezirk Tulln (NÖ) produzierte Bioethanol, das üblicherweise zu Benzin beigemischt wird, seit Kurzem auch für die Herstellung von Desinfektionsmitteln bereit. Beliefert werden mit dem hochprozentigen Alkohol jene Großabnehmer der weiterverarbeitenden Desinfektionsmittelindustrie - von dort werden dann Apotheken oder Spitäler versorgt. Bis zu 40 Prozent der Rohstoffe für den Agrana-Standort werden per Binnenschiff angeliefert.

"Lieferwege uneingeschränkt in Betrieb"

Zuständig für die Wasserstraße Donau ist die "via donau". Bereits zu Beginn der Krise habe sie ein umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt, das die Aufrechterhaltung des operativen Betriebs sicherstelle. "An den neun Donauschleusen und durch die Zurverfügungstellung aller für die Schifffahrt relevanten Daten über das Schifffahrts-Informationssystem DoRIS ist auch weiterhin ein geregelter Verkehr gewährleistet", erklärt viadonau-Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler.

Obwohl auch bei der via donau der Großteil der Mitarbeiter derzeit im Homeoffice arbeitet, kann die Unternehmenstätigkeit uneingeschränkt fortgeführt werden. Auch alle sicherheitsrelevanten Erhaltungsarbeiten an Donau, March und Thaya würden weiterhin durchgeführt, so Hasenbichler.

Bund mahnt europäische Verantwortung ein

Auch wenn auf die Donau Verlass ist, seien auch gesamteuropäische Anstrengungen nötig, ergänzt der für Binnenschifffahrt zuständige Staatssekretär Magnus Brunner. "Alle Mitgliedsstaaten müssen ihre Kräfte bündeln, um essentielle Transportströme aufrecht zu erhalten und Unterbrechungen von Lieferketten für wichtige Versorgungsgüter zu vermeiden. Die Donau wird aktuell ihrer Funktion als logistische und gleichzeitig nachhaltige Versorgungsader mehr als gerecht und ist damit ein verlässlicher Partner, auch in Krisenzeiten. Umso besser, wenn sich dadurch auch über die Krise hinausgehend neue Impulse für eine stärkere Nutzung der umweltfreundlichen Wasserstraße ergeben", so Brunner.

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