Haustiere

Coronavirus breitet sich in Schlachthäusern aus 

Weltweit geraten durch Covid-19 Praktiken der Fleischindustrie in die Kritik. Deutsche Schlachthäuser entpuppen sich als Corona-Hotspots.

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Corona-Hotspot Fleischindustrie! Immer mehr infizierte Schlachthof-Mitarbeiter in Deutschland.
Corona-Hotspot Fleischindustrie! Immer mehr infizierte Schlachthof-Mitarbeiter in Deutschland.
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Während der aktuellen Corona-Krise rücken die Praktiken und Abläufe der Fleischindustrie immer mehr in den Fokus der Kritik. Nicht nur asiatische Lebendtiermärkte, die als Ursprung von Covid-19 gelten, stehen unter massiver Kritik, sondern das gesamte "System Fleischindustrie" – von der Massentierhaltung über Hygienebedingungen bis zu Arbeitskräften aus dem Ausland, die in beengten Sammelunterkünften leben (müssen). Vor allem deutsche Schlachthäuser fallen negativ auf. 

Schlachthaus-Mitarbeiter aus dem Osten 

Deutschlands Schlachthöfe entpuppen sich derzeit als Corona-Hotspots. In Fleisch-Betreiben in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg oder Bayern sollen hunderte Mitarbeiter mit dem Virus infiziert sein. Die Produktion musste teilweise eingestellt und Mitarbeiter in Quarantäne geschickt werden. Aber wie kommt Corona in Schlachthäuser?

Bisher für Konsumenten vermutlich wenig bekannt: Schlachthaus-Mitarbeiter werden oft aus dem Ausland wie Bulgarien oder Rumänien über Subfirmen angeheuert und in beengten Sammelunterkünften untergebracht. Sowohl in den Unterkünften als auch in den Fleisch-Betrieben sind die hygienischen Mindeststandards oder der Sicherheitsabstand oft nicht einzuhalten. Auf diese Art verbeitete sich das neuartige Virus rasant. Der "Westfleisch"-Konzern, indem über 200 der über 1.000 Mitarbeiter mit dem neuartigen Coronavirus infiziert waren, öffnet seinen Betrieb nun wieder schritt- und testweise. 

Die deutsche Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) appelliert an die deutsche Regierung, eine "grundlegende Reform" der Fleischindustrie auf Schiene zu bringen. Der deutsche Bundesarbeitsminister Hubertus Heil kündigte nach den jüngsten Corona-Ausbrüchen an, "wirklich aufräumen" zu wollen und ein "Corona-Kabinett" einzusetzen. Passiert ist bisher nichts. Der Termin wurde (Stand 19. Mai) von gestrigem Montag auf morgigen Mittwoch verschoben.