U-Bahn-Stars machen Wohnzimmer zur Bühne

Home Office gilt derzeit auch für jene Musiker, die sonst für gute Laune in den Wiener U-Bahnstationen sorgen. Sie machen ihr Wohnzimmer zum Konzertsaal.

Normalerweise spielen die 75 U-Bahn-Stars in sieben ausgewählten U-Bahnstationen auf und sorgen dort bei den Öffi-Nutzern mit ihrer Musik für gute Laune. Aufgrund der Corona-Krise müssen die Spots aber geschlossen bleiben.

Auf die Darbietungen müssen die Wiener aber dennoch nicht verzichten, denn ab sofort gibt es das Musikprogramm online. Um die Künstlerinnen und Künstler weiter zu unterstützen und via Internet Musikgenuss in die Wohnzimmer der Wiener zu bringen, haben die Wiener Linien entschieden, ihre U-Bahn-Stars auf Social Media weiterspielen zu lassen.

Vielfältige Musikunterhaltung fürs Wohnzimmer

Zum Auftakt wird Philip Piller, bekannt aus der Casting-Show "The Voice of Germany", heute, Mittwoch, um 14 Uhr ein Live-Konzert auf der @wienerlinien Instagram-Seite geben. Dort wird er auch seinen neuen Song "Bleib in Quarantäne" präsentieren.

Der Schwerpunkt der weiteren virtuellen Konzerte wird auf der U-Bahn-Stars Facebook-Seite stattfinden. Neben Live-Übertragungen von Wohnzimmerkonzerten der Künstler werden auch Songwriting-Sessions und Musik-Tutorials für abwechslungsreiche Unterhaltung sorgen. Gestreamt werden wechselnd alle bekannten Genres, von Klassik über Pop und Punk bis hin zu Reggae und Rap.

Musikalische Überraschungen als Danke für Spenden

Einen Eintrittspreis für die virtuellen Konzerte gibt es keinen. Wer die Musiker unterstützen möchte, kann online spenden. 100 Prozent der Einnahmen gehen am Monatsende an die U-Bahn-Stars. "Wir freuen uns, wenn wir vielen Leuten Musik ins Wohnzimmer bringen können und sie uns im Gegenzug dazu unsere Existenz sichern. Wir haben uns für Spender auch kreative Goodies als Dankeschön einfallen lassen. So gibt es zum Beispiel handsignierte CDs oder Wohnzimmerkonzerte (einzulösen nach der Krise) zu gewinnen", so der Sprecher der U-Bahn-Stars, Philip Piller.

Unterstützung für talentierte lokale Musiker



Öffi-Stadträtin und bekennender U-Bahn-Stars-Fan Ulli Sima (SPÖ) spendete bereits: "Gerade jetzt ist es wichtig, uns mit Kunstschaffenden zu solidarisieren, da sie einen Großteil ihrer Einnahmen mit Live-Auftritten verdienen. Es ist für mich daher selbstverständlich, einen Beitrag dazu zu leisten, damit wir auch nach der Krise möglichst viel tolle Musik im öffentlichen Raum genießen können. Egal ob einen Euro, zehn Euro oder mehr, jeder Euro hilft", so Sima.

Auch Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien, steht hinter den U-Bahn-Stars: "Wir vermissen unsere belebten U-Bahn-Stationen bereits. Wir unterstützen die virtuellen Konzerte daher gerne und freuen uns, wenn schon bald wieder Musik in den Stationen ertönt."