Österreich

"Letztklassig" – Demel feuert ältere Mitarbeiter

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Kein Anbieter

Per E-Mail und offenbar ohne Rücksprache mit dem Betriebsrat kündigte die Traditionsbäckerei 31 von 86 Beschäftigten. Viele über 50 Jahre alt, die Gewerkschaft tobt.

"Bei Demel werden von 86 Beschäftigten 31 gekündigt, gerade ältere Beschäftigte über 50 Jahre. Viele wurden per E-Mail informiert und zwar bevor überhaupt Sozialplanverhandlungen mit Betriebsrat und der zuständigen Gewerkschaft PRO-GE stattfinden konnten", ärgert sich Toni Steinmetz von der PRO-GE Wien. Ein wertschätzender Umgang mit Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern schaue wirklich anders aus, so die Gewerkschaft.

Do&Co soll auf weitere Kündigungen verzichten

Die Traditionsbäckerei Demel am Kohlmarkt (City) gehört zum Unternehmen Do&Co von Attila Dogudan. Dass dieser in einer Zeitung zum Thema Kurzarbeit so zitiert wurde "ich wäre blöd, wenn ich dann auf bewährte Arbeitskräfte verzichten würde, wenn's wieder losgeht" - stößt der Pro-Ge angesichts der vorgenommenen Kündigungen sauer auf.

Die Entlassungen treffen genau jene Menschen, die es auch nach der Krise sehr schwer am Arbeitsmarkt haben werden. "Do&Co nützt die derzeitige Krise schamlos aus, um Ältere los zu werden. Das ist letztklassig", so Steinmetz.

Schon 650 Do&Co-Mitarbeiter in Kurzarbeit, 150 ohne Job

Die Gewerkschaft fordert Do&Co nun auf, mehr Verantwortung für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu zeigen, die Kurzarbeit auf mehr Beschäftigte auszuweiten und einen ordentlichen Sozialplan für die weiter von der Kündigung betroffenen Menschen abzuschließen.

Laut ORF Wien beschäftigt Do&Co-Chef Attila Dogudan weltweit 12.000 Mitarbeiter in 22 Ländern. 650 davon wurden bereits in Kurzarbeit geschickt, weitere 150 gekündigt. Laut ORF war Dogudan "knapp davor, auf 15.000 aufzustocken. Davon wird vorerst ein Drittel gehen müssen". Je länger die Krise andauere, desto mehr Mitarbeiter würde es treffen, wird der Do&Co-Chef zitiert.